Muttermilch enthält viele wichtige Bestandteile, die Babys für die Entwicklung benötigen. Einige Studien zeigen, das Langzeitstillen allerdings durch die enthaltene Lactose zu Stillkaries beim Kind führen kann. Forscher untersuchten nun, ob ein anderer Inhaltsstoff von Muttermilch und Muttermilchersatz stattdessen das Kariesrisiko wieder senken kann.
Bei dem untersuchten Stoff handelt es sich um sogenannte Humane Milch-Oligosaccharide (HMO). Sie sind der drittwichtigste Bestandteil von Muttermilch und sind auch immer häufiger in Muttermilchersatz zu finden. Sie sorgen für eine gesunde Darmflora und sind zudem auch Unterstützer für das Immunsystem. Aber helfen sie auch gegen Karies?
2’-FL aus Muttermilch schützt vor Karies
Dieser Frage gingen finnische Forscher der Universität Turku nach. Für ihre In-vitro-Studie untersuchten sie, welchen Einfluss zwei HMO auf das Wachstum und Adhäsionsverhalten von Streptococcus mutans, Biofilm und Karies auslösende Bakterien, haben. Bei den HMO handelte es sich um Galacto-Oligosaccharide (GOS) und 2’-Fucosyllactose (2’-FL), letzteres ist in Muttermilch etwa in einer Konzentration von 2,5 g/L enthalten. Diese HMO verglichen sie mit Xylit, Lactose und Glucose.
Insgesamt untersuchten die Forscher drei Stämme von S. mutans auf verschiedenen Lösungen von GOS, 2’-FL, Xylit, Lactose und Glucose. Dabei stellten sie fest, dass keiner der drei Stämme auf 2’-FL wachsen konnte. Xylit hemmte das Wachstum der Stämme. Doch bei GOS, Lactose und Fructose wuchs das Kariesbakterium. Bei einem Stamm konnten sowohl 2’-FL als auch GOS die Adhäsionsfähigkeit erheblich reduzieren.
Keine negativen Auswirkungen
Die Ergebnisse stimmen mit vorherigen Studien überein, die ebenfalls ein Wachstum von S. mutans mittels GOS, Lactose und Glucose bestätigten. Außerdem stellten die Forscher fest, dass 2’-FL keine negativen Auswirkungen auf das Kariespotenzial von Säuglingsnahrung wie Muttermilchersatz hat. Demnach könne 2’-FL als HMO aus der Muttermilch einen Schutz vor Karies im Vergleich zu anderen HMO bieten.
Quelle: British Journal of Nutrition
KEINE KOMMENTARE