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Was benötigt das Praxisteam wirklich?

IDS-Thema: Produktneuheiten

Was benötigt das Praxisteam wirklich?

Foto: iStock

Wenn im März in Köln wieder die weltweit größte Dentalmesse stattfindet, stellen die Unternehmen ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen vor. Aber was benötigt das Praxisteam im Alltag eigentlich wirklich? team hat sich bei erfahrenen Mitarbeiterinnen einmal umgehört, was sie sich von neuen Dentalprodukten wünschen.

Verbesserungen könnte es für viele Stellen in der Praxis geben. Dentalhygienikerin (DH) Romina Schwendemann aus Bühl wünscht sich vor allem Innovationen im technischen Bereich. „Da sehe ich mittelfristig großes Potenzial, um in meiner Arbeit noch besser unterstützt zu werden.“

In der Praxis, in der DH Heike Wilken beschäftigt ist, steht der Patient im Mittelpunkt. Deshalb würde sie sich Relax-Stühle wünschen, damit Patienten während der Behandlung noch besser entspannen können. Konkreter wird ZMP Tanja Kern aus Bonn. Sie wünscht sich einen leicht anzuhebenden Fußschalter für eine optimale Beweglichkeit während der Behandlung in der Prophylaxesitzung, möglicherweise auch für die Steuerung der Umdrehungen am Arbeitsgerät selbst. „So könnte man sich leichter um den Patienten herum bewegen, ohne dass der Fußschalter umgesetzt oder überhaupt bedient werden muss.“
Praktisch ist auch der Wunsch von ZMV Jessica Greiff, Leiterin der Seminare am Johannisbollwerk in Hamburg. Sie könnte sich eine Einbindung der gesetzlich vorgeschriebenen Therapieaufklärung in die Praxissoftware vorstellen. Auch verbindliche digitale Signaturen auf dem Tablet würden ihr die Arbeit erleichtern. Von älteren Patienten und Menschen mit Behinderung hört sie zudem oft, dass längere Behandlungen unbequem sind. „Da würde eine Verbesserung der Kopf- und Nackenstütze im Behandlungsstuhl helfen.“

Produkte für ältere Patienten

Für ZMF Sabine Matthaei aus Hamburg sollte bei Produktinnovationen vor allem die Gruppe der nicht so finanzstarken Patienten mehr in den Fokus rücken. „Für diese Patienten wünschte ich mir Produktangebote und neue Implantatkonzepte.“
Auch für die häusliche Prophylaxe haben die Expertinnen einige Ideen. Gerade für ältere Patienten wünscht sich Kern auf diese Patientengruppe zugeschnittene Produkte. Diese hätten Probleme mit der Motorik und könnten Produkte nicht richtig oder gar nicht anwenden. „Wünschenswert wären größere und dickere Griffe bei Interdentalbürstchen und Zahnbürsten und leichtere elektrische Zahnbürsten.“
Die Patienten von Matthaei fragen seit der neuen Kennzeichnungspflicht für Nanostoffe immer häufiger nach nanopartikelfreien Zahnpasten und Poliermitteln. „Auch fluoridfreie Remineralisierungsalternativen werden immer mehr gewünscht, auf diesem Sektor wünsche ich mir noch mehr interessante Angebote.“

Vielen Patienten fehlt die Motivation für die tägliche Zahnseidebenutzung, weiß Schwendemann. „Deshalb würde ich mich über Unterstützung freuen, konkret in Form von praktischen Hilfen bei der Anwendung der Zahnseide.“ Spannend findet die DH die Entwicklung im Bereich der Probiotika zur Anwendung in der Praxis und für die Patienten zu Hause.

Verbesserungsmöglichkeiten sehen die Praxismitarbeiterinnen auch in der Praxisorganisation und der Praxishygiene. Gerade die Praxishygiene nimmt im Praxisalltag viel Zeit in Anspruch. Dass gerade in diesem Bereich Fortbildungen sehr wichtig sind, darüber sind sich alle Expertinnen einig. Schwendemann wünscht sich zudem für jede Praxis eine eigene Hygienefachkraft. Wilken hofft auf weitere Möglichkeiten, die Auf- und Nachbereitungzeiten der Instrumente weiter zu verkürzen. Die DH aus Emsdetten sieht zudem die Online-Terminvergabe als vielversprechende Entwicklung für die Praxisabläufe.

Bestellung ohne Zeitaufwand

Das Thema Materialwirtschaft ist für Kern und Matthaei innnerhalb der Praxisorganisation auch ein Feld mit Möglichkeiten zu Innovationen. „Ein Warenwirtschaftssystem wäre toll, das den Ein- und Ausgang der Materialien per Scanner überwacht und dann gleichzeitig eine Bestellliste erstellt“, sagt Kern. Schön wäre es ihrer Meinung nach auch, wenn dieses System nicht nur einem Depot angeschlossen wäre, sondern die Lieferanten als Favoriten gespeichert werden könnten – sodass die Bestellungen schnellstmöglich und ohne großen Zeitaufwand aus dem System heraus durchgeführt werden könnten.

Futuristisch sind die Ideen von Schwendemann. Sie könnte sich einen Scanner zur Patientenanmeldung an der Eingangstür vorstellen. Mit Einlesen der Versichertenkarte würde er erkennen, welcher Patient gerade zu seinem Termin erscheint. „Dies könnte man vielleicht noch mit einer Sprechanlage kombinieren, durch die der Patient sein Anliegen kurz mitteilt, dies erscheint dann natürlich auch auf dem Bildschirm des Rezeptionscomputers. Die Verwaltungskraft würde somit etwas entlastet und hätte sofort die Daten des Patienten auf dem Bildschirm parat.“ Kritisch sieht Schwendemann dabei den Kontakt des Patienten mit Maschinen statt Menschen. „Da müsste die Lösung einfühlsam umgesetzt werden“, betont sie.
Egal ob futuristische oder ganz praktikable Ideen. Die IDS 2015 in Köln wird zeigen, welche der Innovationsideen der Expertinnen bereits in diesem Jahr von der Dentalindustrie umgesetzt werden.



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