Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ist bei Prophylaxebehandlungen ein besonderes Vorgehen nötig. Dabei sollten sie auch nicht aufgeschoben werden, um Patienten eine erfolgreiche Präventionstherapie auch in Krisenzeiten zu ermöglichen. Zu diesem Zweck findet am 3. Juni ein Webinar zum Thema “Prophylaxe in Zeiten von SARS-CoV-2” statt. Wir haben mit der Referentin Vesna Braun gesprochen, was Dich in diesem Webinar erwartet.
Frau Braun, Sie sind Referentin des kommenden Dürr Dental Webinars zum Thema „Prophylaxe in Zeiten von SARS-CoV-2“. Was erwartet die Teilnehmer bei diesem Webinar?
Braun: Als praktizierende Dentalhygienikerin musste auch ich mich den veränderten Bedingungen anpassen und somit erwartet die Teilnehmer ein sehr praxisorientierter Vortrag. Dürr Dental bietet mit seinem Schulungsraum in Bietigheim die perfekte Plattform dafür. Denn es befindet sich dort ein komplett eingerichtetes Behandlungszimmer, so dass ich am Phantomkopf einzelne Arbeitsschritte vorführen kann.
Warum sollten Praxen auch in Zeiten der Pandemie nicht auf Prophylaxeangebote für die Patienten verzichten?
Braun: Weil die Prophylaxebehandlung/Vorsorgebehandlung eine medizinisch orientierte Leistung ist. In erster Linie verfolgt sie nicht das Ziel einer Kosmetik oder Wellnessbehandlung, sondern ermöglicht bei professioneller Durchführung eine Zahn- und Mundgesundheitsverbesserung oder -erhaltung. Die Aufrechterhaltung einer guten Mundgesundheit ist wichtig, um die Entwicklung von Krankheiten zu verhindern. Gerade im Bezug auf COVID-19 können wir hier mit einer Unterstützung zur Virenreduktion in der Mundhöhle sehr viel für den Patienten tun. Denn die Mundhöhle ist einer der Hauptwege, auf denen sich Krankheitserreger aus Atemwegsinfektionen wie Covid-19 fortbewegen.
Welche Bereiche der Prophylaxebehandlung sind durch Corona besonders beeinflusst, worauf gehen Sie in dem Webinar ein?
Braun: Wir werden uns Rezeptions- und Wartebereiche anschauen, ich denke, dass da sicher noch der eine oder andere einen zusätzlichen Tipp zum bisher Organisierten findet, aber im Detail natürlich den Behandlungsraum selbst. Welche Schutzmaßnahmen sind für die Mitarbeiter angebracht und wie können wir unseren Patienten bestmöglichst für die anstehende Behandlung vorbereiten und wie kann mir eine unterstützende Kommunikationsform dabei helfen.
Welche Bereiche kann man noch optimieren, um den Schutz vor Corona für Behandler und Patienten zu erhöhen?
Braun: Coronaviren übertragen sich primär über Tröpfcheninfektion. Wir haben nur einen sehr geringen Abstand zum Arbeitsgebiet, bzw. Patient und können während der Behandlung keine Rücksicht auf Abstandsregelungen nehmen. Wir sitzen mit dem Patienten gemeinsam in der Aerosolwolke. Umso wichtiger ist es, schon vor der Behandlung die Virenlast in der Mundhöhle des Patienten zu reduzieren. Während der Behandlung helfen nicht nur eine geignete Schutzausrüstung für den Behandler, sondern auch die Arbeitsweise (Abhaltetechnik, Instrumentenauswahl und -haltung, Absaugtechnik u.v.m) und die Auswahl des Equipments, die entstehenden Aerosole zu minimieren.
Auch die Schutzausrüstung wird ein Thema sein. Auch wie diese optimal anzulegen ist. Welche Fehlerquellen gibt es hierbei?
Braun: Aus der Not heraus haben sich viele Kolleginnen in Eigenregie oder über digitale Medien die Schutzausrüstungen selbst „gebastelt“ und dabei mehr ein Auge auf die Optik als den Schutz geworfen. Also was muss hier oder beim Kauf beachtet werden und auf welche Hilfsmittel wird es vielleicht in Zukunft ankommen. Patienten werden nach der Pandemieerfahrung ganz sicher ein kritischeres Auge auf unser Tun und unsere Hygienemaßnahmen haben.
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