Der nur wenige Zentimeter große Meeresbewohner hat Erstaunliches im Mund. Die Zähne der Napfschnecke, die in Küstennähe lebt und dort mit ihren Zähnen Algen von Steinen raspelt, bestehen aus dem stärksten Naturmaterial der Welt. Ihre Zahnstruktur könnte in Zukunft zum Vorbild für Rennwagen-, Boots- oder Flugzeughersteller werden. Denkbar ist auch ein Einsatz für dentale Restaurationen der nächsten Generation, sagen die Forscher der University of Portsmouth, die ihre Ergebnisse im Journal of the Royal Society Interface veröffentlichten.
Mit Hilfe einer Zugfestigkeitsprüfung stellten die Wissenschaftler fest, welche Kräfte nötig sind, bis das Material versagt. Ergebnis: Die Zähne der Napfschnecke erreichten eine Zugfestigkeit von 4900 Megapascal – so stabil sind wie sonst nur künstlich hergestellte Karbonfasern. Damit sind die Zähnchen deutlich fester als die Seide von Spinnen, die bislang als das festeste Naturmaterial galt. Zum Vergleich: Menschliche Zähne erreichen lediglich 500 Megapascal.
Die Zähne der Schnecken bestehen aus Goethit, das auch Nadeleisenerz genannt wird. Die Zähne sind aus extrem vielen und sehr dünnen Fasern aufgebaut. Dadurch verleihen sie den Zähnen die große Festigkeit, die notwendig ist, damit sich die Zähne nicht durch das ständige Raspeln auf Stein abnutzen.
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