Der Schmerz im Zahn kann nicht nur im Flugzeug auftreten, sondern auch beim Bergsteigen oder beim Tauchen. Sobald man sich in großen Höhe oder Tiefe befindet, sorgen kleine Luftlöcher, die sich unter kariesgeschädigten Zähnen, undichten Zahnfüllungen oder Brücken befinden können, für den stechenden Schmerz. Wieso ist das so? Ganz einfach: Durch den Druckunterschied in der Höhe oder Tiefe dehnt sich die Luft in diesen Hohlräumen aus.

Vorm Flug keine Zahnbehandlung

Deswegen sollten Eure Patienten direkt vor einem Flug oder einer Höhenwanderung möglichst keinen Behandlungstermin bei Euch in der Zahnarztpraxis vereinbaren. Auch wenn der Gedanke, sich vor dem Urlaub nochmal eingehend untersuchen zu lassen, auf den ersten Blick nicht verkehrt ist. Dr. Jochen Schmidt, Implantologe und medizinischer Leiter des Carree Dental Köln, empfiehlt auf travelbook.de deshalb, auch nach einer Zahnbehandlung mindestens 48 Stunden nicht zu fliegen. Vor allem rät er davon ab, wenn sich der Patient aktuell in einer nicht abgeschlossenen Wurzelbehandlung befindet oder akute Schmerzen hat. In diesem Fall sollten geplante Flüge besser verschoben werden.

Schmerzmittel zur kurzfristigen Schmerzlinderung

Sollte der Patient jedoch um die Reise nicht herum kommen, helfen zumindest kurzfristig Schmerzmittel. Rezeptfreie nichtsteroidale Antirheumatik (NSAR) auf Basis von Ibuprofen oder ASS lindern die akuten Schmerzen während des Fluges. Die empfohlene Tageshöchstdosis sollte dabei jedoch nicht überschritten werden. „Nehmen sollte sie der Patient so lange, bis die Schmerzen verschwunden sind, damit kein Schmerzgedächtnis entsteht“, sagt Schmidt. Hat der Patient selbst keine Medikamente dabei, kann im Notfall auch die Stewardess aushelfen – in Passagierflugzeugen befindet sich immer eine Bordapotheke.