Dass chronische Entzündungen wie Parodontitis ein begünstigender Faktor für Demenz sind, wurde bereits in mehreren Studien festgestellt. Jetzt hat eine indische Studie diesen Zusammenhang noch einmal bestätigt.
Kommt es bei jungen Erwachsenen zum Zahnverlust, liegt das in den meisten Fällen an Karies. Im Alter ist die Hauptursache allerdings eher die Parodontitis. Die indischen Forscher untersuchten also den Zusammenhang zwischen dem Zahnverlust bzw. dem Fehlen der Zähne und einer Demenzerkrankung.
Im Rahmen der Studie untersuchten sie insgesamt 300 Patienten zwischen 50 und 80 Jahren, die an Demenz erkrankt waren. Wie stark die Demenz ausgeprägt und somit die kognitive Leistung beeinträchtigt war, ermittelten sie mit dem Demenztest „Mini mental State Examination“ (MMSE). Außerdem begutachteten sie Faktoren wie die Schulbildung und den Familienstand.
Direkter Zusammenhang zwischen Demenz und Zahverlust
Das spannende Ergebnis: Je weniger Zähne die Patienten hatten, desto höher war die Beeinträchtigung ihrer kognitiven Leistungen. Also konnten die Forscher einen direkten Zusammenhang zwischen der Anzahl der vorhandenen Zähne und einer Demenzerkrankung bestätigen, worauf auch frühere Studien hingewiesen hatten. Des Weiteren stellten sie fest, dass bei einem guten sozialen Netz der Patienten der Grad der Demenz niedriger war und ein niedriger Bildungsstand mit einem häufigeren Zahnverlust zusammenhängt.
Kauen hält fit im Kopf
Ein möglicher Grund für eine Demenzerkrankung bei Menschen mit weniger Zähnen könnte den Forschern nach das Kauen sein. Da Kauen den Blut- und Sauerstofffluss im Kopf anregt, wird so das Gehirn gesund gehalten. Kommt es zum Zahnverlust, fällt das Kauen schwieriger und zusätzlich kann es zu einer ungesunden Ernährungsweise führen. Besitzen die Patienten, die keine eigenen Zähne mehr haben, aber ein vollständiges Gebiss von Dritten, ist die Kaufunktion kaum eingeschränkt und das Demenzrisiko ist niedriger.
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