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Mundspülungen als Teil des effektiven Biofilmmanag...

Wichtiger Beitrag zur häuslichen Mundhygiene

Mundspülungen als Teil des effektiven Biofilmmanagements

Während des Johnson & Johnson Symposiums im Rahmen der DG PARO Jahrestagung 2017 in Dresden ging Prof. Dr. Nicole Arweiler, Direktorin der Klinik für Parodontologie Medizinisches Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Philipps-Universität Marburg (UKGM), in ihrem Vortrag „Antibakterielle Mundspülungen in Prävention und Therapie – sinnvoll oder Geldverschwendung?“ der Frage nach, wie sinnvoll eine solche chemische Plaquekontrolle in der häuslichen Mundhygiene ist und wie sich die Wirkstoffe der Mundspülungen gezielt einsetzen lassen.

Mechanische Zahnreinigung reicht oft nicht aus

Die häusliche Mundhygiene stellt eine der zentralen Säulen zur Vorbeugung von Karies und Zahnfleischentzündungen dar. Die rein mechanische Entfernung des Zahnbelags mit Zahnbürste, Zahnseide oder Interdentalbürsten ist jedoch häufig unzureichend. Antibakterielle Wirkstoffe in Mundspüllösungen sind im Rahmen der täglichen 3-fach-Prophylaxe eine wertvolle Ergänzung zur mechanischen Zahnreinigung. Sie dringen tief in den Biofilm ein, sodass dieser gelockert und gelöst wird − auch an Stellen, die mit Zahnbürste und Interdentalpflege schlecht zu erreichen sind.4, 29 Dadurch kann eine neue Bakterienakkumulation zeitlich verzögert werden.

Nach wie vor gelte es zwar als unbestritten, dass die Verwendung von Zahnbürste und fluoridhaltiger Zahnpasta in Kombination mit Interdentalraumhygiene die wichtigste Maßnahme zur Reduktion von Plaque und Gingivitis sowie zur Primärprävention von Parodontitis und Karies darstelle, unterstrich Arweiler. „Häufig wird jedoch zu unregelmäßig, mit der falschen Technik oder zu kurz geputzt, um die Zähne in ausreichendem Maß von schädlichem Biofilm zu befreien“, berichtete Prof. Dr. Nicole Arweiler – Direktorin der Klinik für Parodontologie Medizinisches Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Philipps-Universität Marburg (UKGM) – während des Johnson & Johnson Symposium im Rahmen der DG PARO Jahrestagung 2017 in Dresden.

Wirkmechanismus von Mundspülungen mit ätherischen Ölen

Mundspüllösungen können im Rahmen der häuslichen Mundhygiene dabei helfen, pathogene Keime effektiv zu bekämpfen. Sie haften an der Bakterienzellwand und wirken durch Störung des Bakterienstoffwechsels oder Hemmung der Vermehrung bakteriostatisch. Dabei kommt es darauf an, dass die Wirkstoffe eine hohe Substantivität besitzen, das heißt weit über die reine Putz- oder Spüldauer möglichst lange im Mundraum verbleiben. Zudem sollten die Nebenwirkungen der eingesetzten Substanzen so gering wie möglich sein, so Arweiler. Die reine Präsenz einer aktiven Substanz erlaube jedoch noch keine Aussage über deren Effektivität und Verträglichkeit im Produkt oder in der Gesamtkombination, gab die Expertin zu bedenken. Denn deren Wirkung werde von Alkohol, Farb- und Zusatzstoffen beeinflusst. „Daher ist es wichtig, dass nicht nur für den enthaltenen Wirkstoff, sondern für das gesamte Produkt eine gute Studienlage vorhanden ist“, weiß die Zahnmedizinerin. Beispielsweise wurden zu den Listerine-Produkten, die vier ätherischen Öle (Thymol, Menthol, Eukalyptol und Methylsalicylat) beinhalten, seit 1970 mehr als 30 Langzeitstudien zur Wirksamkeit und Verträglichkeit durchgeführt. Es existieren mehrere systematische Reviews, welche die Wirksamkeit der Mundspüllösung als Ergänzung zum Zähneputzen eindeutig belegen.30, 31, 32 Die enthaltenen ätherischen Öle zerstören nicht nur die Membran der Bakterien, sondern binden zusätzlich deren Giftstoffe. So gingen in einer doppelblinden, placebokontrollierten und randomisierten Vergleichsstudie durch zweimal tägliche Anwendung von Listerine die vorhandene Plaque um jeweils 36 % zurück.33

Mehr biofilmfreie Zähne, weniger Plaque

In einer Meta-Analyse mit über 5.000 Patienten hat sich gezeigt, dass das ergänzende Spülen mit Listerine nach sechs Monaten zu 5-mal mehr Plaque-freien Zahnflächen führt, als wenn ausschließlich mechanisch gereinigt wird. Auch der Plaqueindex wies signifikante Unterschiede auf: Während 83 % der Probanden in der Gruppe, die zusätzlich spülte, einen Rückgang des Plaqueindexes um 20% erreichten, konnte dieser Effekt nur bei 25 % der Probanden, die lediglich mechanisch reinigten, beobachtet werden. Nach sechs Monaten ermöglichte die zusätzliche Verwendung von Listerine zudem doppelt so viele gesunde Stellen im Mundraum, wie die mechanische Zahnreinigung allein.34 Veränderungen der Mundschleimhaut konnten nicht beobachtet werden.  „Wir haben für Listerine einen guten wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis und müssen keine Verfärbungen befürchten“, lautete das Fazit von Arweiler. Daher hat Listerine bereits 1987 das Gütesiegel der American Dental Association (ADA) erhalten. Mit Listerine steht den Patienten somit ein effektives und langfristig anwendbares Mittel zur Verfügung, um die täglichen Maßnahmen zur Plaquekontrolle und Entzündungsprävention zu optimieren.

Literatur:

4Fine et al. Effect of rinsing with essential oil-containing mouthrinse in subgingival periodontopathogens J Periodontol 2007.
30
Gunsolley JC. A meta-analysis of six-month studies of antiplaque and antigingivitis agents. J Am Dent Assoc. 2006;137(12):1649-57.
31
Stoeken JE, Paraskevas S, van der Weijden GA. The long-term effect of a mouthrinse containing essential oils on dental plaque and gingivitis: a systematic review. J Periodontol. 2007;78(7):1218-28
32Van Leeuwen MP, Slot DE, Van der Weijden GA. The effect of an essential-oils mouthrinse as compared to a vehicle solution on plaque and gingival inflammation: a systematic review and meta-analysis. Int J Dent Hyg. 2014;12(3):160-7
33Overholser CD, et al. J Clin Periodontol
34Araujo MWB, Charles C et al. Meta-analysis of the effect of an essential oil-containing mouthrinse on gingivitis and plaque. JADA 2015; 146(8): 610-622.



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