Nur wenige Praxen wissen, wie viel Pulver ihr Pulverstrahlgerät in einem Jahr im Durchschnitt eigentlich verbraucht. Geht man von 15 Gramm Pulver pro Behandlung, acht Behandlungen am Tag und etwa 250 Arbeitstagen im Jahr aus, ergibt selbst diese vorsichtige Rechnung einen Verbrauch von 30 Kilogramm. Die Frage, die sich daraus ergibt, lautet: Wo landen die 30 Kilogramm Pulver eigentlich?
Zunächst einmal landet das Pulver im Absaugsystem der Praxis – aber auch im Praxisraum und auf dem Patienten. Gerade die beiden letztgenannten Bereiche möchte man natürlich vermeiden. Ganz geht das nicht, aber durch eine gute Absaugung ist zumindest dafür gesorgt, dass mehr Pulver abgesaugt wird. Die Lösung dafür ist eine gute Absaugtechnik und eine passende Absaugkanüle. Gerade bei einer Prophylaxesitzung sollte man immer eine große Kanüle verwenden, damit ein größerer Volumenstrom abgesaugt werden kann.
Speichelsauger oder spezielle Prophylaxekanülen?
Gerne wird in der Prophylaxe nur der Speichelsauger verwendet, der handlicher und kleiner ist. Sein Nachteil: Er kann nicht so viel Volumen absaugen. Besser sind hier spezielle Prophylaxekanülen, wie von Dürr Dental, die optimal auf die Behandlung mit Pulverstrahlgeräten ausgerichtet sind. Die von einer ZMP entwickelte Dürr Dental Prophylaxekanüle nimmt beispielsweise doppelt so viel Aerosol und Pulver auf wie eine Universalkanüle und besitzt zudem einen dreh- und fixierbaren Schutzschild.
Trotz der passenden Kanüle landet immer etwas Pulver im Behandlungsraum. Doch aufgepasst bei der Reinigung, gerade bei Hochglanz-Oberflächen sowie Monitoren: Diese verkratzen, wenn man die Pulver mit einem trockenen Tuch abwischt. Zudem werden die Oberflächen über die Jahre stumpf und die Monitore milchig. Die Pulverreste deshalb immer mit einem feuchten Tuch aufnehmen und auf keinen Fall reiben oder drücken.
Pulverreste nicht mit Absaugkanüle aufsaugen
Ein weiteres No-Go ist es, die Pulverreste mit der Absaugkanüle aufzunehmen, quasi wie bei einem Staubsauger. Das Absaugsystem funktioniert nur mit Wasser und könnte ohne Wasser beschädigt werden. Deshalb sollte unbedingt nach jeder Prophylaxebehandlung ein Glas Wasser angesaugt werden, um das Pulver in den Saugleitungen zur Saugmaschine zu transportieren.
Denn eines ist klar: Die 30 Kilogramm Pulver pro Jahr müssen auch ihren Weg durch die Saugleitungen finden. Ob das Pulver dabei vom Wasser aufgelöst wird, hängt von den Inhaltsstoffen ab. Das weit verbreitete Natriumbicarbonat beispielsweise löst sich nicht in Wasser auf, sondern benötigt einen speziellen sauren Reiniger (etwa den Spezialreiniger MD 555 cleaner von Dürr Dental).
Das passiert bei einem verschmutzten Saugsystem
Dieser Reiniger sollte bei einer Prophylaxe-Einheit täglich angewendet werden. Die negativen Auswirkungen eines verschmutzten Saugsystems sind relativ gut erkennbar: Die Pulver lagern sich in den Saugleitungen ab und die Saugleistung geht zurück. Pulver, das bis zur Sauganlage transportiert wird, landet zuletzt im Amalgamabscheider.
Dies führt dazu, dass die Amalgam-Einwegbehälter häufig gewechselt und entsorgt werden müssen – was richtig teuer werden kann. Gerade bei Prophylaxeeinheiten bestehen bis zu 90 Prozent der Inhalte des Amalgam-Einwegbehälters aus Prophylaxepulver.
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