Du kennst es aus deinem Arbeitsalltag: Mundschutz und Handschuhe tragen und natürlich die Desinfektion nicht vergessen. Gerade medizinisches Personal strapaziert aufgrund der Hygienevorschriften dadurch täglich die Haut. Ob dabei Desinfektionsmittel Hautprobleme verursacht oder ob Händewaschen die bessere Wahl ist, wollten britische Forscher genauer wissen.
Die Corona-Pandemie sorgt nicht nur für psychische Belastungen wie Stress oder Ängste, die sich körperlich bemerkbar machen können. Auch häufiges Händewaschen und Desinfizieren kann dermatologische Probleme nach sich ziehen. Die British Society of Cutaneous Allergy untersuchte nun, inwieweit es zu Berufsdermatosen im Gesundheitswesen während der Pandemie kommt.
Berufsbedingte Hautprobleme
Die Untersuchung fand in elf Zentren im Vereinigten Königreich und Irland statt. Insgesamt nahmen 337 Personen teil, die zwischen Mai und Juli 2020 aufgrund von Hautproblemen eine Behandlung erhielten. Bei den meisten von ihnen handelte es sich um Pflegekräfte oder Assistenzpersonal mit permanentem Patientenkontakt.
Dabei stellten die Forscher fest, dass Hautveränderungen bei 93 Prozent der Probanden von ihrem Beruf herrührten. 59 Prozent erhielten die Diagnose einer Kontaktdermatitis, zwölf Prozent wiesen ein atopisches Ekzem auf und sieben Prozent eine allergische Kontaktdermatitis. Außerdem diagnostizierten die Forscher bei 41 Prozent aller Patienten auch anamnestisch ein atopisches Ekzem.
Mehr Krankschreibungen
Außerdem wirkte sich bei einigen Patienten die Gesichtsmaske negativ aus. 13,4 Prozent von ihnen, die regelmäßig einen Mundschutz trugen, entwickelten eine Akne, gut drei Prozent eine Rosazea. Menschen, die bereits vorher Hautleiden hatten, waren noch stärker betroffen. Als Grund für diese Symptomatik sehen die Forscher das warme feuchte Klima unter der Maske, denn dort sammeln sich Speichel, Bakterien und Talg.
Die Hautschäden sorgten bei 15 Prozent der Befragten für eine Krankschreibung. Diese Patienten wuschen sich im Durchschnitt 24 Mal am Tag die Hände mit Seife. Die Untersuchungen ergaben, dass Desinfektionsmittel bzw. alkoholische Gele weniger Hautprobleme verursachten. In Bezug auf Hautveränderungen und Masken ergaben die Untersuchungen, dass zehn von elf Patienten mit Druckschädigungen ihre Maske mindestens fünf Stunden pro Schicht getragen hatten.
Die Forscher weisen darauf hin, dass Dermatologen und Arbeitsmediziner eng zusammenarbeiten sollten, damit sie prädisponierende Faktoren für Hautprobleme frühzeitig erkennen und reduzieren können. Dadurch könnten sich auch durch Händewaschen oder Desinfektionsmittel verursachende Hautprobleme verringern lassen.
Quelle: Ärztezeitung
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