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Einfluss von Ernährungsgewohnheiten auf die Gesundheit

Fleischesser werden häufiger krank

Immer wieder kommen epidemiologische Studien zu ähnlichen Ergebnissen, dass bei einem hohen Fleischkonsum das Erkrankungsrisiko steigt.

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Vegan, vegetarisch oder fleischreich – über die verschiedenen Ernährungsgewohnheiten gibt es oft Diskussionen. Besondere Beachtung findet dabei auch oft, welche Auswirkungen die jeweilige Ernährung auf den Körper hat. Einer aktuellen Analyse zufolge haben Fleischesser hier das Nachsehen – denn sie werden häufiger krank.

Herzinfarkte, Lungenentzündungen, Darmdivertikel, Dickdarmpolypen und Diabetes treffen häufiger diejenigen, die gerne und viel rotes Fleisch und Wurstwaren konsumieren. Das zeigten nun die Ergebnisse einer Analyse der UK Biobank in BMC Medicine. Nehmen Menschen viel Geflügelfleisch zu sich, steigt ihr Risiko, an gastroösophagealer Refluxkrankheit, Gastritis, Darmdivertikel, Gallenblasenerkrankungen und Diabetes zu erkranken. Seltener leiden diese Menschen jedoch an einer Eisenmangelanämie.

Fleischesser haben oft ungesunden Lebensstil

Forscher der Universität Oxford nutzen die Daten der UK Biobank (gewonnen aus Fragebogen zu Ernährungsgewohnheiten von etwa einer halben Million Briten) und untersuchten die Auswirkungen auf 25 häufige Erkrankungen. Auffällig war, dass unter den Fleischessern auch mehr Raucher waren und der Alkoholkonsum im Vergleich zu anderen Gruppen höher war. Darüber hinaus konsumierten sie weniger Obst, Gemüse und Fisch und bewegten sich weniger.

Auch wenn der ungesunde Lebensstil eine Auswirkung auf die Krankheitsrisiken hat, sind Fleischesser laut Studienergebnissen häufiger krank. Pro 70 Gramm Fleischverzehr am Tag steige das Risiko auf ischämische Herzerkrankungen um 15 Prozent, auf Lungenentzündungen um 31 Prozent und auf Darmdivertikel um 19 Prozent. Dickdarmpolypen und Diabetes kamen auch häufiger vor.

Häufig schon ähnliche Studienergebnisse

Auch frühere Studien (z.B. EPIC-Studie) kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Grund für die Korrelation könne laut Forscher der hohe Anteil an gesättigten Fettsäuren und der Salzgehalt in Fleisch- und Wurstwaren sein. Außerdem wurden bei Fleischessern bei einer Darmspiegelung häufiger Polypen gefunden, was ein Hinweis auf ein erhöhtes Darmkrebsrisiko sei.

Trotz der hohen Teilnehmerzahl können die Forscher nicht ausschließen, dass anstatt des Fleischverzehrs andere Punkte des Lebensstils einen hohen Einfluss auf das erhöhte Krankheitsrisiko haben. Außerdem wurden die Teilnehmer nur einmal nach ihrer Ernährung befragt, was als Schwäche der Studie ausgelegt wird. Allerdings kommen immer wieder epidemiologische Studien zu ähnlichen Ergebnissen, weshalb es gut möglich sei, dass Fleischesser häufiger krank seien und der Fleischkonsum für manche Erkrankungen verantwortlich gemacht werden könne.

Quelle: Papier, K., Fensom, G.K., Knuppel, A. et al. Meat consumption and risk of 25 common conditions: outcome-wide analyses in 475,000 men and women in the UK Biobank study. BMC Med 19, 53 (2021). https://doi.org/10.1186/s12916-021-01922-9



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