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Instagram in der Zahnarztpraxis

Modernes Praxismarketing schließt längst die Präsenz auf Plattformen wie Instagram ein. Wie man am besten startet und was man unbedingt vorher wissen sollte, haben wir Content-Marketing-Expertin Jenny Hoffmann gefragt.

 

Liebe Jenny, welche Vorteile bietet ein Praxiskanal auf Instagram?

Mithilfe von Instagram kann ich mein restliches Praxismarketing sinnvoll ergänzen, denn auf der Plattform ist es möglich, sehr gezielt Sichtbarkeit aufzubauen. Egal, ob ich mit meinen Patienten mehr Umsatz generieren möchte oder nach neuen Mitarbeitern suche. Dank der richtigen Inhalte kann ich dafür sorgen, dass meine Patienten oder potenzielle Bewerber eine persönliche Nähe und Sympathie zu unserem Team aufbauen. Außerdem unterstütze ich mit einem Instagram-Kanal das moderne Image meiner Zahnarztpraxis.

Aber bitte beachten: Instagram oder sonstige Social-Media-Aktivitäten müssen in der Praxis auch leistbar sein. Gibt es keine Kapazitäten, um Inhalte zu planen, zu erstellen und mit den Followern zu interagieren, sollte man auf andere Marketingkanäle ausweichen. Denn will man es richtig machen, macht man Social Media eben nicht einfach mal schnell „nebenbei“. Auch wenn ich mir durch externe Unterstützung in gewissem Rahmen Zeit und Energie zu sparen kann. Instagram bleibt trotzdem Arbeit für die Praxis.

 

Wer sollte den Kanal betreuen? 

Social-Media-Beauftragter in der Praxis sollte deswegen auch unbedingt jemand sein, der affin für die sozialen Medien ist (sie zum Beispiel schon privat nutzt) und der Lust hat, sich mit neuen Themen zu beschäftigen. Dabei ist egal, ob das der Praxisinhaber/die Praxisinhaberin ist oder jemand aus dem Team. Ein großer Fehler ist es, einfach jemanden willkürlich zu bestimmen, der mit der Materie Instagram nichts anfangen kann. Wenn es niemanden im Team gibt, der ernsthaft Energie in Social Media zu investieren, sollte es die Praxis lieber lassen. Sind allerdings gleich mehrere Teammitglieder Feuer und Flamme, sollte einer das Heft in die Hand nehmen und die anderen arbeiten zu. Zum Beispiel beim gemeinsamen Ideenbrainstorming oder dem Liefern von Fotos und Videos.

Auf jeden Fall sollten Aufgaben und Rahmenbedingungen wie etwa Arbeitszeit, Datenschutz und Equipment vorher genau geklärt werden, um unnötigen Frust zu vermeiden. Die Eckpunkte können idealerweise als Ergänzung zum Arbeitsvertrag schriftlich festgehalten werden. Wer eine Vorlage dafür haben möchte, kann sich gern bei mir melden. Ich habe zusammen mit einer Anwaltskanzlei für Medizinrecht einen Mustervertrag hierfür erstellt.

 

Wie setze ich Hashtags ein?

Bitte nicht zu allgemein wählen! Hashtags sollen dem Algorithmus helfen, meine Inhalte richtig einzuordnen und der passenden Zielgruppe auszuspielen. Darum sollte ich auch Begriffe wählen, nach denen meine Zielgruppe sucht bzw. für die sie sich interessiert. Bei Patienten wären das zum Beispiel Hashtags, die mit ihren Problemen (also indirekt mit meinen Leistungen als Praxis) zu tun haben, wie #kieferschmerzen, #aligner oder #geradezähne. Hashtags wie #winter oder #spaßbeiderarbeit bringen mir in puncto Reichweite als Praxis absolut nichts.

Instagram selbst empfiehlt übrigens die Verwendung von drei bis fünf Hashtags. Ich bin der Meinung, es dürfen auch ein paar mehr sein, solange die Relevanz gegeben ist. Die Maximalanzahl von 30 Hashtags sollte man aber nicht unbedingt ausschöpfen. Das wirkt schnell wie Spam.

 

Wo liegen die Unterschiede zwischen Story, Reel und Beitrag?

Bei Storys (kurze Sequenzen, die nach 24 Stunden von allein verschwinden), Reels (Videos bis 15 Minuten) und statische Feed-Beiträgen (z. B. Fotos oder Grafiken) handelt es sich um verschiedene Formate. Der größte Unterschied liegt in der Reichweite. Während die Storys nur meinen eigenen Followern angezeigt werden, sind Feed-Beiträge und Reels auch für User außerhalb meiner Community sichtbar. Weil Instagram aktuell Video-Formate sehr pusht, haben Reels in der Regel die höchste Reichweite. Ich empfehle ganz klar, alle drei Formate zu bedienen. Nur so kann ich sichergehen, alle Nutzerinteressen abzufangen. Denn es gibt mittlerweile viele User, die sich nur noch Storys anschauen und gar nicht mehr in ihren Newsfeed gucken.

Und auch wenn die Story als solches die kleinste Reichweite hat, hat sie ein sehr hohes Potenzial für die sogenannte Conversion (= Handlung, zu der ich meine Zielgruppe bringen will). Denn über die Storys kann ich meine Follower besonders gut dazu bewegen, Termine bei mir zu buchen oder aber sich bei mir zu bewerben.

 

Welche Inhalte könnte ich beispielsweise in einer Story umsetzen?

Um zu erreichen, dass Leute auf meine Storys reagieren und das tun, was ich mir von ihnen erhoffe, sollte ich dort vor allem Persönlichkeit zeigen. Die Story ist das ideale Format, um die Leute mit in den Berufsalltag zu nehmen. Praxisteams sollten sich dort so zeigen, wie sie auch ihren Patienten vor Ort in der Praxis begegnen. Das können Einblicke in die Behandlungsvorbereitung sein, oder Eindrücke von Teamsitzungen, Fortbildungen oder Teamevents.

Und ich sollte auch immer wieder in den Storys platzieren, was ich anzubieten habe. Das heißt meine Leistungen für Patienten oder aber Jobs für neue Mitarbeiter.

Generell sollten alle meine Inhalte – egal, ob Story, Reel oder Beitrag – einen guten Mix aus Persönlichkeit, Angebot und Mehrwert ergeben, um die richtigen Follower langfristig an mich zu binden. Mehrwert bedeutet, dass ich meiner Zielgruppe mit wertvollen Tipps und Hilfestellungen das Leben vereinfache und ihnen bei Herausforderungen rund um ihre Zahngesundheit helfe. Wie das geht, lernen Praxen unter anderem in meinem Coaching.

 

Was sollte man lieber nicht posten?

Natürlich sollte man auf die allgemein geltenden Gesetze und die Instagram spezifischen Richtlinien achten. Daneben gibt es aber noch ein paar andere Fallstricke: Patientenfotos dürfen zum Beispiel nur mit vorherigem Einverständnis gepostet werden. Und ich würde davon abraten, Behandlungsbilder aus der Implantologie oder Chirurgie zu veröffentlichen. Blutige Inhalte werden von Instagram als „sensible Inhalte“ eingestuft, dann verpixelt und mit einem Warnhinweis versehen. Sowohl dieser Hinweis als auch die Bilder selbst können Patienten ziemlich verschrecken. Auch wenn man als Behandler oder Behandlerin gern mal seine interessanten Fälle teilt – das sollte man dann lieber auf einem eigenen Account tun und nicht auf dem Praxis-Kanal.

Ergebnisse ästhetischer Behandlungen hingegen sind eine super Werbung und sollten immer wieder mit einfließen, um meine Leistungen und deren tolle Erfolge sichtbar zu machen.

 

Jenny Hoffmann

  • online unterwegs als DENTALWELTBUMMLER
  • 2010 bis 2014 Online-Marketing-Managerin mit Schwerpunkt Suchmaschinenoptimierung
  • 2014 bis 2016 PR-Redaktionsleiterin bei OEMUS MEDIA AG
  • 2016 bis 2020 PR/Online/Print-Redakteurin und Senior Managerin Online Communications bei Deutscher Ärzteverlag
  • seit Ende 2020 selbstständig als Referentin, Texterin und Content-Marketing-Expertin

Angebote: Schulungen, Workshops und Instagram-Coaching für Zahnarztpraxen, Dentalunternehmen sowie Praxistrainerinnen

 

Kontakt:

https://dentalweltbummler.de

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