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Die richtige Desinfektion von Tablets & Co.

DÜRR DENTAL Praxistipp

Die richtige Desinfektion von Tablets & Co.

Auch elektronische Geräte in der Praxis müssen desinfiziert werden. Empfehlenswert sind Computertastaturen, bei denen eine Wischdesinfektion möglich ist. (Foto: DÜRR DENTAL)

Die Digitalisierung der Praxis ist heute bereits Alltag. Computer, Bildschirme, Tablets, Touchdisplays und andere digitale Systeme unterstützen das Team. Auch in den Behandlungsräumen findet sich immer öfter elektronisches Equipment. Was für die Patientenbehandlung und -aufklärung eine Erleichterung sein kann, wird zur Herausforderung für die Hygiene.

Wo steht beispielsweise die Tastatur im Behandlungsraum? In einem Umkreis von zwei Metern können während der Behandlung Aerosole, die vor allem bei der Behandlung mit Übertragungsinstrumenten entstehen, niedergehen. Alle Geräte in diesem Bereich müssen deshalb mindestens einmal täglich desinfiziert werden. Ungenügend ist es, eine herkömmliche Computertastatur einfach im Behandlungsraum stehen zu haben. Auch die Tastatur in der Schublade ist eher unpraktisch, da Hände vorab immer desinfiziert werden müssen und die Schublade bei jeder Behandlung geschlossen sein muss.

Schutzhüllen für Computertastaturen sind zwar erhältlich; diese bestehen aber häufig aus Silikon. Ihr Nachteil: Sie passen oft nicht, da es viele unterschiedliche Tastaturmodelle gibt und sie sich nach kurzer Zeit verfärben.

Ganz auf Tastatur verzichten?

Empfehlenswert sind desinfizierbare Tastaturen (meist mit glasähnlicher Oberfläche). Bei ihnen ist eine Wischdesinfektion möglich und die Tastaturen können zudem mit Handschuhen bedient werden. Ein Vorteil dieser Tastaturen ist, dass sie oft ein Touchpad als Mausersatz besitzen. Denn gerade die Computermaus hat das Problem, dass sie nicht desinfizierbar ist. Ein weitere Alternative ist, ganz auf Tastaturen zu verzichten und Touchdisplays (berührungsempfindliche Monitore) zu verwenden.

Bei den Bildschirmen in der Praxis verhält es sich ähnlich. Grundsätzlich gilt: Sind diese innerhalb der Patientenumgebung installiert, ist die Norm EN 60601-1-1 zu beachten. Diese Norm beschreibt die Festlegungen über die Sicherheit bei medizinischen elektrischen Systemen, um Patienten, Anwender und die Umgebung zu schützen.
Wo die Patientenumgebung, d.h. der Bereich, in dem eine Gefährdung im genannten Sinn besteht, genau beginnt und endet, hängt vom Einzelfall ab und muss vom Hersteller oder Betreiber einer Anlage durch eine Risikoanalyse festgelegt und verantwortet werden. Im Allgemeinen wird angenommen, dass Geräte, die in einem Radius von 1,5 Metern um den Patienten herum angeordnet sind, sich in der Patientenumgebung befinden.

Bildschirme und Tablets desinfizieren

Die Norm fordert zudem eine Desinfektionsmöglichkeit für die Bildschirme bzw. Spritzwasserschutz.  Fast alle TFT-Bildschirme und Touchdisplays haben heute eine Kunststoffoberfläche. Durch alkoholische Desinfektionsmittel werden diese stumpf und milchig. Deshalb sollte ein geeignetes Mittel mit einem reduzierten Alkoholgehalt (etwa FD 366 sensitive von Dürr Dental) verwendet werden. Spezielle TFT-Bildschirme für den medizinischen Anwendungsbereich sind direkt mit einer desinfizierbaren Glasoberfläche geschützt.

Immer beliebter werden auch Tablets im Praxisalltag. Das Problem, wie diese Geräte desinfiziert werden, ist allerdings noch nicht gelöst. Der Einsatz einer Wischdesinfektion ist mit dem Risiko verbunden, dass der Garantieanspruch gegen den Hersteller entfallen kann. Die Zwischenergebnisse einer experimentellen Untersuchung der Medizinischen Hochschule Hannover beschreiben die standardisierte Wischdesinfektion mit alkoholhaltigen Tüchern der unbehüllten Geräte allerdings als geeignete Methode (der Wahl) zur Desinfektion.

Also möglichst während der Behandlung das Tablet-Gerät in die Schublade legen. Nach der Behandlung und einer Händedesinfektion kann es dann verwendet werden. Und einmal pro Woche sollte eine Wischdesinfektion erfolgen und darauf geachtet werden, dass keine Flüssigkeiten ins Gerät gelangen.

Praxistipp von Dr. Martin Koch, Leiter der Technischen Akademie bei DÜRR DENTAL



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