Fehler können passieren, Fehler sind menschlich – auch in der Zahnarztpraxis. Es kann schon einmal vorkommen, dass die Desinfektionswanne mit der Desinfektions- und Reinigungslösung nicht beschriftet wurde. Eigentlich weiß die Kollegin, dass auf die Wanne der Name und der Hersteller des Präparats gehören. Ebenso wie die Konzentration, die Chargennummer, das Haltbarkeitsdatum, das Ansetzdatum und der Name der Mitarbeiterin. Vielleicht hat die Kollegin die Beschriftung schlicht und einfach vergessen. Das kann vorkommen.
Doch was, wenn solche Fehler regelmäßig passieren? Wenn ständig die Beschriftung fehlt, Instrumente korrodieren, Desinfektionsmittel falsch konzentriert angesetzt werden oder Arzneimittel abgelaufen sind? Solche systematischen Fehler könnten durch ein funktionierendes Qualitätsmanagement(QM)-System – gerade im Bereich der Hygiene – abgestellt werden.
Bis Ende 2010 mussten deutsche Zahnarztpraxen ein QM-System implementiert haben. Stellt man im Arbeitsalltag ähnliche Fehler wie oben beschrieben fest, ist es vielleicht Zeit, das praxis‧eigene QM einmal kritisch zu hinterfragen: Ist das QM praktikabel? Ist es auf dem aktuellsten Stand und kommt es im Praxisalltag überhaupt noch zur Anwendung?
Denn positive Auswirkungen kann ein QM-System nur haben, wenn es aktiv gelebt wird und nicht nur in einer Schublade liegt – für den Fall, dass es einmal zu einer Überprüfung kommen sollte. Eine dieser positiven Auswirkungen ist neben der Klärung von Kompetenzen und Verantwortlichkeiten, der Verbesserung der Behandlungsergebnisse und einer besseren Kommunikation im Team auch ein funktionierendes Fehlermanagement. Denn dabei kann das gesamte Praxisteam die Fehler in den Abläufen des Alltags sammeln und diese in einer Teambesprechung auswerten. Gemeinsam mit der QM-Beauftragten oder Hygienebeauftragten werden dann die systematischen Fehler herausgefiltert. Dann kann es zu entsprechenden Änderungsmaßnahmen und der Implementation dieser Maßnahmen in das QM-System kommen.
Laufen beispielsweise regelmäßig Arzneimittel in einer Praxis ab, könnte hinterfragt werden, ob überhaupt geregelt ist, dass Arzneimittel regelmäßig auf das Ablaufdatum überprüft werden. Sollte dies nicht der Fall sein, könnte in der Teambesprechung die Kollegin benannt werden, die zukünftig dafür zuständig ist, Arzneimittel regelmäßig zu überprüfen, abgelaufene zu entsorgen und fehlende nachzubestellen.
Das ist der große Vorteil eines funktionierenden QM-Systems: Jedes Teammitglied kennt seine Aufgaben. Auch die Vertreter, die die Aufgaben während der Abwesenheit (etwa im Urlaub oder bei Krankheiten) übernehmen, sind klar festgelegt.
Natürlich kostet ein gelebtes QM-System Zeit und Geld. Aber jeder Fehler, der im Praxisablauf passiert, kann ein Fehler zu viel sein.
Hinzu kommt: Noch werden nur rund zwei Prozent der Praxen per Fragebogen zu ihrem QM-System befragt und kontrolliert. Vielleicht werden diese Kontrollen zukünftig noch verschärft …
Dürr Dental bietet eine Möglichkeit an, ein maßgeschneidertes Qualitätsmanagement Schritt für Schritt umzusetzen. Da die Hygiene ein Schwerpunkt eines guten QM ist, sollte die Praxis auch hier auf die eventuellen Prüfungen durch Gesundheitsamt oder Bezirksregierung vorbereitet sein. Die Schulung „Praxishygiene“ von Dürr Dental macht die Praxis fit für solche Begehungen. Mit dem Auge eines Prüfers werden die Schwachstellen des Hygienemanagements lokalisiert und entsprechende Maßnahmen definiert.
Dieser Praxis-Tipp wird präsentiert von DÜRR DENTAL
(Autor: Dr. Martin Koch, Leiter der Technischen Akademie bei DÜRR DENTAL)
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