Welche Corona-Schutzmaßnahmen sind sinnvoll, welche nicht, und wie sind sie umzusetzen? Besonders Du in der Zahnarztpraxis bist einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt. Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie (DGI) hat ein Webinar durchgeführt und mit Hygieneexperten diskutiert, welche zusätzlichen Schutzmaßnahmen über die Empfehlungen des RKI hinaus möglich sind.
Mit mehr als 2.500 Teilnehmern als virtuelle Zuschauer fand das DGI-Webinar mit anschließender Diskussion einen großen Anklang. Als besonderer Gast stellte Prof. Dr. Zhuan Bian, Dekan der School of Stomatology der Universität von Wuhan, Maßnahmen beim Coronavirus vor, die in China in Zahnarztpraxen und Kliniken durchgeführt werden.
Schutz der Mitarbeiter und Patienten
Die Zahnärzte und Helferinnen erweitern dort ihre persönliche Schutzausrüstung: Bei Behandlungen tragen sie eine FFP2-Maske, Schuhschutz bis zum Knie, Einmalhandschuhe mit langem Arm und OP-Bekleidung. Zusätzlich laufen bei ihnen keine Klimaanlagen mehr. Patienten werden aufgefordert, bis zur Behandlung und danach einen Mundschutz zu tragen. Außerdem vermeiden oder reduzieren Praxen Behandlungen, die Spritzer oder viel Aerosol verursachen, und benutzen high-volume Saugschläuche.
Auch in China wird der Schutz der Mitarbeiter und Patienten an die oberste Stelle gesetzt. Wenn ein Mitarbeiter oder dessen Familie respiratorische Symptome zeigt, wird er sofort aus der Arbeitsschicht herausgenommen. Darüber hinaus werden genaue Bearbeitungs- und Behandlungsprotokolle geführt, um Infektionswege zurückverfolgen zu können.
Diese Corona-Schutzmaßnahmen helfen Dir noch mehr
Aber welche Schutzmaßnahmen bei Corona kannst Du in der Praxis noch anwenden? Neben den bekannten Empfehlungen des RKI kamen die Hygieneexperten in der Diskussion auf diese Punkte:
- Schutz der Rezeption: Plexiglasscheiben schützen die Mitarbeiter an der Rezeption. Zusätzlich helfen noch Absperrbänder, um den Abstand zu wahren.
- Patienten mit COVID-19: Trage bei der Behandlung eine FFP2-Maske, eine Schutzbrille mit Seitenschutz und OP-Bekleidung
- Behandlungen vermeiden, bei denen viel Speichel, Spritzer oder Aerosol entstehen
- Bei einer Behandlung mit viel Aerosolnebel eine FFP3-Maske tragen
- 30 Minuten nach jeder Behandlung den Raum lüften
- PZR-Behandlungen am besten nur mit Handinstrumenten und ohne Air-Flow durchführen
- Masken wechseln, wenn sie durchfeuchtet sind. Gleiches gilt für sämtliche andere Schutzkleidung. Vorm Ablegen die Hände desinfizieren
- Vor der Behandlung: Führe ein umfangreiches Telefongespräch mit dem Patienten. So werden Wartezeiten minimiert und der Behandlungsplan kann im Vorfeld geklärt werden.
- Trage keine Doppelmasken. Dadurch sparst Du Ressourcen.
- Selbstgenähte Masken (für Mitarbeiter an der Rezeption) schützen zwar nicht so gut wie herkömmliche, sind aber besser als gar kein Schutz.
Die ganze Diskussion des Webinars kannst Du hier noch einmal ansehen.
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