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Aktualisierung zur Masken-Wiederaufbereitung

Größere Hitze notwendig

Aktualisierung zur Masken-Wiederaufbereitung

Für eine vollständige Virusinaktivierung reicht lauf BfArM das derzeit empfohlene Verfahren zur Wiederaufbereitung von Masken nicht aus.

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Seit Ende März gibt es eine Empfehlung zur Wiederaufbereitung von medizinischen Schutzmasken. Herausgegeben wurde sie vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Aber diese Empfehlungen wurden nun erst einmal revidiert.

Durch die Corona-Krise war und ist medizinische Schutzausrüstung zum Teil immer noch knapp. Das gilt auch für FFP2- und FFP3-Masken. Aber medizinisches Personal muss trotzdem geschützt werden, um die Patientenversorgung aufrechtzuerhalten. Für diese Ausnahmesituation empfiehlt das Papier eine Wiederaufbereitung von Schutzmasken.

Höhere Temperaturen notwendig

Ursprünglich sollten Masken bei 65 bis 70 Grad trockener Hitze 30 Minuten lang dekontaminiert werden, hieß es in der ersten Empfehlung zur Wiederaufbereitung des BfArM. Dieser Temperaturbereich wurde gewählt, um das Material der Masken zu schonen und ihre Schutzfunktion aufrechtzuerhalten.

Doch mittlerweile liegen neue Erkenntnisse vor: Demzufolge reicht das bisher empfohlene Dekontaminierungsverfahren nicht aus, um alle Viren vollständig abzutöten. Dazu zählen auch die Coronaviren. Demnach könne das Verfahren nicht mehr empfohlen werden. Es bedarf einer Aktualisierung der Empfehlungen zur Dekontamination von Schutzmasken im Gesundheitswesen.



Laut Webseite des Bundesamtes für Arbeit und Soziales ist daher nun eine Validierung des Verfahrens erforderlich. Außerdem habe sich die Versorgung mit Schutzausrüstung wieder verbessert und es bestehe aktuell keine Notfallsituation mehr. Daher bleibt das “Verfahren solange ausgesetzt, bis eine Neubewertung der aktuellen Studienlage durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) erfolgt ist”, so das BMAS.

Aus einem internen Papier des BfArM vom 24. April 2020 geht laut der ZDF-Sendung “Frontal 21” hervor, dass eine thermische Dekontamination für mehr als 90 Minuten bei 90 Grad im Moment die beste Empfehlung sei. Dabei müssten aber noch weitere Prüfungsergebnisse abgewartet werden.

Mittlerweile hat darüber hinaus eine Untersuchung des Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Instituts an der Universität Tübingen gezeigt, dass das in FFP2- und FFP3-Masken enthaltene Vlies für 15 Minuten durchaus Temparaturen bis 121 °C aushält, ohne seine Filtereigenschaften zu verlieren. Gleichzeitig würden dann die Coronaviren abgetötet.

Quelle: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Deutsches Ärzteblatt



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