Nicht jeder hat das gleiche Infektionsrisiko. Doch nach den etwas entspannteren Sommermonaten steigt jetzt wieder die Angst vor einer Corona-Infektion – auch bei den Beschäftigten in der Zahnmedizin. Das Portal Lohnspiegel.de liefert dazu genaue Zahlen einer aktuellen Befragung.
Im Sommer lagen die Zahlen der Neuinfektionen mit dem Coronavirus deutlich niedriger als im Moment. Für die Monate Juni und Juli zeigt die Befragung, dass jeder Vierte Angst vor einer Corona-Infektion hat, sei es nun auf dem Weg zur Arbeit oder bei der Arbeit selbst. Im November hatte diese Sorge jeder dritte Beschäftigte. Das zeigen die Ergebnisse einer Befragung des Portals Lohnspiegel.de mit wissenschaftlicher Betreuung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.
Seit April 2020 haben etwa 26.500 Beschäftigte daran teilgenommen. Die größte Angst vor einer Corona-Infektion haben diejenigen, die regelmäßig einen engen Kontakt zu anderen Personen haben. 55 Prozent der Beschäftigten aus Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege sorgten sich seit Befragungsbeginn vor einer Ansteckung. In der Altenpflege waren es 48 Prozent und in der Gesundheits- und Krankenpflege 46 Prozent. Fast die Hälfte aller Beschäftigen (47 Prozent) aus der Zahnmedizin und Humanmedizin teilte diese Sorge, ebenso 41 Prozent der Verkaufsberufe. Niedriger waren die Zahlen nur bei Berufen der Lebensmittelherstellung (34 Prozent) und den Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufen sowie den Metallbauberufen (24 Prozent).
Zufriedenheit mit den Schutzmaßnahmen
Durch Home Office-Lösungen ist die Angst auch bei Beschäftigten mit klassischen Bürotätigkeiten gering (24 Prozent), da hier der enge Kontakt zu Kunden und Kollegen oder Arbeitswege komplett entfallen. Diese Beschäftigten sind auch besonders zufrieden mit ihrem Arbeitgeber. 82 Prozent von ihnen glauben, dass ihr Chef ausreichende Schutzmaßnahmen umgesetzt hat.
Insgesamt sehen 54 Prozent der Befragten die Maßnahmen ihres Arbeitgebers als ausreichend für den Infektionsschutz an, 33 Prozent stimmen dem mit Einschränkungen zu. Trotzdem beschreibt noch jeder Achte, dass der eigene Chef nur unzureichende Maßnahmen während der Pandemie ergreift. Dies ist besonders bei den Bau- und Ausbauberufen sowie bei Erzieherinnen der Fall. Hier geben die Befragten an, dass es entweder engen Kontakt zu anderen ohne die Benutzung eines Mundschutzes gebe oder aus Personal- und Raummangel diverse Vorgaben nicht eingehalten werden.
Aufgabe des Chefs
Insgesamt ist der Chef für die Einhaltung des Gesundheitsschutzes im Betrieb verantwortlich. Das geht auch nochmal deutlich aus dem Regierungsbeschluss vom 25. November 2020 hervor. Hier werden vom Arbeitgeber sowohl die Einhaltung der Schutz- und Hygieneregeln als auch, wenn möglich, unbürokratische Home Office-Regelungen verlangt.
Quelle: boeckler.de
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