Auch die Krankenkassen bemerken die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Kosten steigen und zusätzliche Maßnahmen treiben die Kosten in die Höhe. Daher reagieren viele und heben ihren Krankenkassenbeitrag für 2021 an.
Schon Anfang 2020 haben viele Krankenkassen ihre Beiträge angehoben. Geprägt von der Corona-Pandemie hat das vergangene Jahr das System nicht geschont. Gesteigerte Hygienemaßnahmen und Reformgesetze zeigen ihre Auswirkungen auch bei den Gesetzlichen Krankenversicherungen. Daher reagieren viele und heben den Krankenkassenbeitrag in Form des Zusatzbeitrags für 2021 an.
Schon im Oktober hatte der Schätzerkreis beim Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) empfohlen, den durchschnittlichen Zusatzbeitrag um 0,2 Punkte zu erhöhen. Der Beitrag läge damit bei 1,3 Prozent. Dies war weniger als der GKV-Spitzenverband verlangt hatte. Sie forderten eine Anhebung des Krankenkassenbeitrags für 2021 auf 1,4 Prozent. Einige kleinere Kassen halten jedoch zunächst ihren Zusatzbeitrag. Es bleibt jedoch offen, wie lange sie diesen Satz halten können.
Krankenkassen unter Druck
Auch ohne Pandemie kommen die Krankenkassen unter Druck. Angeordnete Änderungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn strapazieren das Gesundheitssystem um einen Betrag im zweistelligen Milliardenbereich. Das belastet die Rücklagen der Kassen, auf welche die Krankenkassen schon vor der Pandemie zurückgreifen mussten.
Das Versorgungsverbesserungsgesetz verschärft die Situation weiter. Hierdurch muss unter anderem die Techniker Kasse 1,4 Milliarden Euro aus den Rücklagen an den Gesundheitsfonds abführen. Die Versicherungen der AOK müssen sogar eine Summe von vier Milliarden Euro zahlen.
Die 5 größten Krankenkassen
Von den größten fünf Krankenkassen steigert die Techniker Krankenkasse ihren Zusatzbeitrag am meisten: um 0,5 Prozentpunkte auf 1,2 Prozent. Rund 10,6 Millionen Versicherte sind von dieser Erhöhung betroffen. Im neuen Jahr beträgt der Gesamtsatz nun 15,8 Prozent.
Die zweitgrößte Krankenkasse, die Barmer, erhöht ihren Zusatzbeitrag um 0,4 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent. Bei der Barmer sind neun Millionen Bürger versichert. Insgesamt wächst der Beitrag somit auf 16,1 Prozent.
Die DAK-Gesundheit ist eine der Kassen, die zu Beginn dieses Jahres noch am alten Satz festhalten. Hier bleibt der Zusatzbeitrag bei 1,5 Prozent und insgesamt der Beitrag bei 16,1 Prozent. Dies sei möglich, da Restrukturierungsmaßnahmen erfolgreich durchgeführt und ein neuer Risikostrukturausgleich eingeführt worden seien.
Die viert- und fünftgrößte Versicherung gehören zur AOK-Gruppe: AOK Bayern und AOK Baden-Württemberg. Während bei der AOK Bayern alles so bleibt wie im Vorjahr (Zusatzbeitrag 1,1 Prozent, Beitragssatz 15,7 Prozent), hebt die AOK Baden-Württemberg ihre Beiträge an. Jedoch beträgt die Erhöhung hier den geringsten Zuwachs neben der Techniker und der Barmer, nämlich 0,2 Prozentpunkte. Zur AOK Baden-Württemberg gehören 3,4 Millionen Versicherte, die in den Jahren zuvor von einem stabilen Zusatzbeitrag profitierten bzw. dieser 2019 sogar leicht gesenkt wurde.
Quelle: aerztezeitung.de
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