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Kinder beim Zahnarzt mit oder ohne Eltern behandel...

Studie zu Verunsicherung durch ängstliche Eltern

Kinder beim Zahnarzt mit oder ohne Eltern behandeln?

Eltern können ihre Kinder beim Zahnarzt Halt geben oder auch das genaue Gegenteil bewirken.

Copyright © Drazen - stock.adobe.com

Sollten Eltern bei der Behandlung ihrer Kinder beim Zahnarzt mit im Raum sein? Oder haben sie eher einen schlechten Einfluss auf das Kind und die Situation? Das wollten nun Forscher aus der Türkei in einer aktuellen Studie herausfinden.

Die Forscher untersuchten die These, dass ängstliche Eltern mit ihrer Anwesenheit die Kinder negativ beeinflussen könnten. In ihrer aktuellen Studie stellten sie genau diesen Umstand fest: Ängstliche Eltern haben durch ihre Anwesenheit während der Behandlung negative Auswirkungen auf ihre Kinder, wodurch die Angst der Kinder steigt.

Behandlung mit und ohne Anwesenheit der Eltern

Insgesamt untersuchten die Wissenschaftler 160 Kinder und ihre Eltern, die sie in zwei Gruppen aufteilten. In einer Gruppe befanden sich 80 Kinder und ihre Eltern, die als ängstlich gegen über Zahnarztbesuchen eingestuft wurden. In der anderen Gruppe waren 80 Kinder und nicht-ängstliche Eltern. Für die Studie erhielten alle Kinder eine zahnärztliche Behandlung. Dabei war jeweils bei der Hälfte einer Gruppe ein Elternteil bei der Behandlung anwesend, bei der anderen Hälfte nicht.

Die Kinder waren zwischen vier bis acht Jahre alt und hatten bislang keine invasiven zahnärztlichen Eingriffe. Dafür hatten sie aber kariöse Defekte, die eine Behandlung unter lokaler Anästhesie erforderlich machten. Kinder, die bereits Erfahrungen mit zahnärztlichen Behandlungen gemacht hatten, wurden nicht in die Studie aufgenommen.

Elterliche Angst und Herzfrequenz der Kinder hängen zusammen

Zunächst erfolgte die Erstuntersuchung, eine Woche später die Behandlung der Kinder beim Zahnarzt. Während der Behandlung maßen die Forscher die Herzfrequenz der Kinder, fertigten eine Videoaufzeichnung an und ein Pädiater wertete das Resultat dann aus. Zudem mussten Kinder anhand einer Skala mit Gesichtern ihr Befinden beschreiben (Wong-Baker Faces Scale).

Die Ergebnisse: Die Intensität der Angst der Eltern hing mit der Herzfrequenz der Kinder zusammen. Die geringste durchschnittliche Herzfrequenz wiesen Kinder auf, deren Eltern keine Zahnarztangst hatten und bei der Behandlung ihrer Kinder anwesend waren. Die höchste durchschnittliche Herzfrequenz hatten Kinder der Gruppe, deren ängstliche Eltern während der Behandlung im Raum waren – bei dem Teil der Gruppe ohne elterliche Begleitung war die Herzfrequenz dagegen niedriger.

Entspannte Eltern können Kindern beim Zahnarzt Halt bieten

Laut der behandelnden Zahnärztinnen und Zahnärzte konnten sie besser mit den Kindern umgehen, wenn die Eltern nicht anwesend waren. Bereits ältere Studien zeigten, dass die Anwesenheit der Eltern zu häufigeren Unterbrechungen der Behandlung führen kann und sich die Angst der Kinder beim Zahnarzt verstärkt.

Andererseits gibt es auch Studien, die das Gegenteil herausstellen. Sie sagen aus, dass Die Anwesenheit der Eltern den Kindern für eine Behandlung mehr Halt in der unsicheren Situation gebe und eine Trennung die Kinder zusätzlich verunsichere. Die vorliegende Studie konnte allerdings zeigen, dass die Anwesenheit ängstlicher Eltern eher dazu führt, dass Kinder sich am Vorbild ihrer Eltern orientieren und deren Ängste übernehmen.

Literatur: Yigit T, Gucyetmez Topal B, Ozgocmen E. The effect of parental presence and dental anxiety on children’s fear during dental procedures: A randomized trial. Clin Child Psychol Psychiatry. 2022 Jan 17:13591045211067556. doi: 10.1177/13591045211067556. Epub ahead of print. PMID: 35038278.



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