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“Der Tod bohrt nach” – Spannung im War...

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Krimiautorin Isabella Archan liest in der Zahnarztpraxis

“Der Tod bohrt nach” – Spannung im Wartezimmer

In den Krimis von Isabella Archan ermittelt die Zahnärztin Dr. Leocardia Kardiff. Stilecht liest die Autorin regelmäßig in Zahnarztpraxen aus ihren inzwischen drei Zahnarzt-Krimis.

Copyright © Barbara Walter

“Dr. Leocardia Kardiff ist inzwischen die beliebteste ermittelnde Dentistin Deutschlands”, stellt Isabella Archan die Hauptfigur ihrer inzwischen drei Krimis vor. An einem Mittwochabend im November präsentiert sie ihr aktuelles Buch “Der Tod bohrt nach” in einem besonderen Ambiente: Die Lesung findet in der Praxis der Zahnärzte Dr. Axel Roschker und Dr. Christoph Singer in Wesseling bei Köln statt.

“Eine Lesung habe ich mir immer viel langweiliger vorgestellt”, verrät Gastgeber Zahnarzt Dr. Axel Roschker im Vorfeld: “Aber das, was Frau Archan macht, ist Entertainment. Hier wird ein Schauspiel geboten – und das ist etwas, was Menschen begeistern kann. So eine Zahnarztpraxis muss ja nicht immer nur in Zähnen rumbohren.” Seine Erwartung: Heute sollen die Besucher der Praxis einfach Spaß haben und mit einem guten Gefühl nach Hause gehen.

Und die Erwartung wird erfüllt: Die Schauspielerin und Krimi-Autorin Archan erweckt bei ihrer Lesung mit Charme, Energie und einer großen Portion Witz die Figuren ihres aktuellen Buches zum Leben und bezieht auch das Publikum immer wieder mit ein. Einen kurzen Ausschnitt aus dem Programm könnt Ihr Euch hier anhören:

Audio-Impression aus der Lesung “Der Tod bohrt nach”

 

Warum sie ausgerechnet eine Zahnärztin ermitteln lässt und welche Rolle das Praxisteam in den Büchern spielt, hat Isabella Archan uns im Interview verraten.

Krimi-Autorin Isabella Archan im Interview mit DENTAL team

Frau Archan, Sie stellen Ihr Buch heute in einem ganz besonderen Ambiente vor – in einer Zahnarzt-Praxis. Und das passt gut, denn in Ihren Krimis ermittelt eine Zahnärztin. Was ist das für eine Figur?

Isabella Archan: Dr. Leocardia Kardiff ist eine Zahnärztin, die in ihrem Fach total kompetent ist, aber unter einem kleinen Handicap leidet: Seit ihrer frühesten Kindheit hat sie eine Spritzenphobie – was als Zahnärztin ein bisschen schwierig ist, weil man ja doch sehr oft Spritzen geben muss. Und immer ist da noch dieses leise Flattern ihrer Nerven. Privat ist sie etwas chaotisch und wahnsinnig neugierig. Wenn ihr eine Leiche vor die Füße fällt, sie über eine Leiche stolpert oder wie in “Der Tod bohrt nach” ein seltsamer Patient bei ihr auftaucht, der etwas von Entführung und Mord faselt, dann muss sie einfach nachbohren im wahrsten Sinne des Wortes. Und sie macht das neben den polizeilichen Ermittlungen.

Gibt es für diese Figur ein reales Vorbild?

Isabella Archan: Es gibt ein reales Vorbild  das ist die Frau Dr. Cornelia Assaf in Saarbrücken. Dort habe ich einige Jahre gelebt und sie kennengelernt. Ich habe nämlich die Zahnarzt- und Spritzenphobie gehabt – sehr, sehr intensiv. Und sie hat mich zu 90 Prozent kuriert. Wir haben uns angefreundet und sie ist eine tolle Zahnärztin – und privat hat sie sehr viel von Dr. Kardiff, für die sie das Vorbild ist. Das alles hat begonnen, als ich mal zu ihr gesagt habe: “Du könntest nie die Polizei in Ruhe ermitteln lassen, wenn Du über eine Leiche stolpern würdest.”

Interview Isabella Archan

Unsere Redakteurin Stefanie Hanke (links) im Interview mit Krimiautorin Isabella Archan.

Copyright © Barbara Walter

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, in diesem Zahnarzt-Setting Krimis spielen zu lassen?

Isabella Archan: Ich hatte wahnsinnige Angst vor dem Zahnarzt. Dann habe ich angefangen, Krimis zu schreiben. Dazu gehört, dass man auch ein Angstszenario rund um einen Mord oder mehrere Verbrechen aufbaut. Und dann dachte ich: Angst vor einem Mörder plus Angst vor einem Zahnarzt – da haben wir eine doppelte Angst! Und dann habe ich überlegt, dass das nur erträglich ist mit einer ordentlichen Portion Humor. Und so sind die Krimis auch sehr, sehr humorvoll geworden.

Was für Fälle löst die Zahnärztin denn?

Isabella Archan: Im ersten Teil, “Tote haben kein Zahnweh”, stolpert Dr. Kardiff über die Leiche einer älteren Dame, die in der Nachbarswohnung gegenüber der Praxis residiert. Im zweiten Fall, “Auch Killer haben Karies”, ist sie beim Brunch und es fällt eine Leiche von einem der Häuser gegenüber – man könnte sagen, ihr fast vor die Füße. Und jetzt beim dritten Fall “Der Tod bohrt nach” kommt ein seltsamer Patient zum Notdienst und der beschäftigt sie sehr. Also, der spielt auch noch eine große Rolle im weiteren Verlauf des Krimis.

Welche Rolle spielen denn die ZFA in Ihren Büchern?

Isabella Archan: Die spielen eine absolut wichtige Rolle. Ohne die Helferinnen wäre ja die ganze Arbeit in der Praxis überhaupt nicht möglich. Ich liebe auch die Helferinnen von meiner Zahnärztin. Und es gibt im Buch Britti Poster – das ist eine der Helferinnen von Dr. Kardiff und sie ist eine sehr kompetente Zahnarzthelferin. Aber sie ist auch ein Plappermaul – das sagt ihr Nachname schon. Sie postet und sie schreibt – auf Facebook, auf Instagram, auf Twitter, und nichts bleibt geheim. Sie ist aber auch die einzige, die die Patienten versteht, wenn sie während der Behandlung etwas erzählen.

Es geht in Ihren Büchern auch immer mal wieder um zahnmedizinische Themen, wer berät Sie da?

Isabella Archan: Eben meine Zahnärztin, Dr. Cornelia Assaf. Ich schreibe über diese Themen so, wie ich es mir denke. Und dann guckt sie drüber und sagt: “Das geht überhaupt nicht”, “das wäre möglich, wenn…” oder sie sagt: “Das ist in Ordnung”. Und ich brauche sie dringend, denn ich habe nicht wirklich Ahnung. Aber sie hat Ahnung. Insofern ist es immer sehr gut recherchiert.

Sie lesen heute auch in einer Zahnarztpraxis aus Ihrem Buch. Warum machen Sie das? Die meisten Leute kommen ja in ihrer Freizeit nicht unbedingt gern in die Praxis…

Isabella Archan: Das soll sich eben ändern. Wenn ein Zahnarzt – wie jetzt hier Dr. Roschker und Dr. Singer in Wesseling – so eine Veranstaltung für die Patienten organisiert und die Patienten einlädt, dann kann man doch mal ohne Angst kommen. Dann wird es ein Abend, der kulturell ist, der spannend ist, wo man sich amüsieren kann. Eigentlich sind die Zahnarztpraxen auch für kulturelle Events geeignet. Und es ist entspannt – man sitzt mal drin und weiß: Heute wird nicht gebohrt.

Wie kommen Sie in Kontakt zu Zahnärzten, die ihre Praxis für ein Kulturevent öffnen?

Isabella Archan: Die finden meistens mich. Tatsächlich gibt es mehr und mehr Anfragen. Ich habe alles in allem, wenn man auch Österreich mit einbezieht, schon mehr als 50 Auftritte in Zahnarztpraxen gehabt. Und das kommt eben davon, dass die Zahnärzte oder Zahnärztinnen sagen: “Das ist ja mal ganz was anderes für unsere Patienten”.

 

„Der Tod bohrt nach“ und die beiden Vorgänger „Tote haben kein Zahnweh“ und „Auch Killer haben Karies“ sind im Emons Verlag erschienen. Weitere Termine für 2018 und 2019 veröffentlicht Isabella Archan auf ihrer Homepage isabella-archan.de.



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