WHO kritisiert Werbetreibende

Hoher Zuckergehalt in Babynahrung

Babynahrung enthält oft sehr viel Zucker und wird von der Industrie trotzdem als für Kleinstkinder geeignet vermarktet. Das kritisiert die WHO.

Copyright © mmphoto - Fotolia

Eine gesunde Ernährung ist im Säuglingsalter das A und O. Das viele Nahrungsmittel für Babys jedoch zuckerreiche Inhaltsstoffe enthalten, belegen zwei Studien der Weltgesundheitsorganisation.

Studienergebnissen zufolge ist Babynahrung für Säuglinge unter sechs Jahren häufig überzuckert. Das ergab eine Untersuchung des WHO-Regionalbüros für Europa. Etwa ein Drittel der getesteten Produkte enthält Zucker, Fruchtsaftkonzentrate oder weitere Süßungsmittel.

Gegenstand der Untersuchung waren 7.955 vermarktete Nahrungsmittel für Säuglinge und Kleinkinder. Durchgeführt wurde die Studie in 516 Geschäften aus vier europäischen Städten. In drei Städten belief sich der Zuckergehalt bei mindestens 50 % der Produkte auf mehr als 30 % der Kalorien.

Unangemessene Vermarktung von Babynahrung

Trotz des hohen Zuckergehalts wird ein großer Anteil an Säuglingsnahrung als geeignet vermarktet. Die WHO fand heraus, dass dies in allen vier untersuchten Städten der Fall ist. Weil sie sich weltweit dafür einsetzt, dass Nahrungsmittel für Babys unter sechs Monaten nicht kommerziell beworben werden, will die WHO jetzt ein Modell zur Belabelung und Promotion von diesen Produkten entwerfen.

Gesundheitsrisiken durch Zuckerkonsum

Eine zuckerreiche Ernährung hat aus Expertensicht negative Auswirkungen auf das Wachstum und die Entwicklung von Säuglingen. Zudem nehmen überzuckerte Lebensmittel Einfluss auf die Geschmackspräferenzen und erhöhen die Vorliebe für Süßes. Die WHO empfiehlt deswegen, Kinder in den ersten sechs Lebensmonaten zu stillen. Natürlich beeinflusst ein übermäßiger Zuckerkonsum gerade ab dem Durchbrechen der ersten Zähne auch die Zahngesundheit des Kindes negativ.

Darum ist es ganz wichtig, dass Ihr Eltern allumfassend beratet – auch zum Thema zahnfreundliche Ernährung im Kleinstkindalter. Außerdem solltet Ihr junge Eltern über die neuen Möglichkeiten der Kariesfrüherkennungsuntersuchung für Kleinkinder im Alter von 6 bis 34 Monaten hinweisen. Von der Bundeszahnärztekammer erhaltet Ihr hilfreiche Info-Broschüren für Patienten zum Thema Milchzähne.



Ähnliche Artikel

Vorweihnachtliche Stimmung
Mitmachen beim Adventsgewinnspiel!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich stimme den Allgemeinen Nutzungsbedingungen sowie Datenschutzbestimmungen zu, die ich hier eingesehen habe. *