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Wie unterscheidet sich COVID-19 von der Grippe?

Höhere Mortalität

Wie unterscheidet sich COVID-19 von der Grippe?

Auch im Krankheitsverlauf gibt es eindeutige Unterschiede zwischen COVID-19 und der Grippe.

Copyright © Eraxion/istockphoto

Zu Beginn dachten viele, man könne COVID-19 wie eine gewöhnliche Grippe behandeln. Doch schnell hat sich gezeigt, dass es sich hierbei um ein aggressiveres Virus handelt, als die bisher bekannten Influenzaviren. Eine französische Studie hat dies nun durch den Vergleich von Krankendaten bewiesen.

Auch wenn einige noch an Verschwörungstheorien glauben und dass COVID-19 nur eine normale Grippe wäre, zeigen die Fallzahlen und Krankenhausdaten doch etwas anderes. Eben diese haben französische Forscher nun untersucht, um das neue Coronavirus mit dem Grippevirus zu vergleichen. Hierfür werteten die Forscher fast 90.000 Daten von COVID-Patienten aus, die während der ersten Welle in Frankreich ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Diese verglichen sie mit fast 46.000 Grippe-Patienten, die im Winter am Influenza-Virus erkrankten. Die Daten stammen alle von der French National Administrative Database.

Der Durchschnitt der Patienten war zwischen 68 und 71 Jahren alt. Insgesamt erkrankten mehr Personen an COVID-19 als an der Grippe, die übergewichtig waren, Bluthochdruck hatten und auch Diabetiker waren in dieser Gruppe häufiger vertreten. Bei den Patienten mit Übergewicht beobachteten die Forscher zudem, dass dies nicht nur für ältere Patienten gilt, sondern genauso in der Gruppe der 11 bis 17-Jährigen der Fall war. Generell häuften sich bei den COVID-Patienten zudem Atemnot, Lungenembolien und Schlaganfälle während ihres Krankenhausaufenthalts.

COVID-19 zeigt höhere Mortalität als Grippe

Doch auch bei den Grippe-Patienten gibt es gewisse schwerwiegende Merkmale, die nicht so häufig bei den COVID-Patienten vorkommen. Hierzu gehören eine Herzinsuffizienz, chronische Atemwegserkrankungen, Zirrhosen und Blutarmut. Auch Herzinfarkte und Vorhofflimmern traten hier häufiger auf. Dennoch zeigten die Corona-Patienten eine höhere Sterbensrate mit 16,9 Prozent gegenüber den Influenza-Patienten mit 5,8 Prozent.

Auch in Bezug auf die Erkrankung von Kindern konnte die Untersuchung neue Erkenntnisse bringen. Zum einen erkrankten weniger Kinder schwer an Corona. Hier kamen nur 1,4 Prozent ins Krankenhaus, während die Grippe-Erkrankten bei 19,5 Prozent liegen. Zum anderen mussten Kinder unter fünf Jahren jedoch häufiger intensivmedizinisch behandelt werden, wenn sie mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Insgesamt gibt es jedoch zu wenig Daten zum Krankheitsverlauf von Kindern, dass die Forscher definitive Schlüsse ziehen können. Weitere Studien sind notwendig.

 

Quelle: Piroth L et al.: The Lancet, 17.12.2020, doi: 10.1016/S2213-2600(20)30527-0



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