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Sterberisiko bei Corona und schlechter Mundhygiene...

Maßnahmen gegen eine Corona-Infektion

Sterberisiko bei Corona und schlechter Mundhygiene erhöht

Mehrmals täglich die Zähne zu putzen schützt nicht nur vor einer Gingivitits.

Copyright © Christian Stoll - stock.adobe.com

Auch wenn die Mundhygiene häufig vernachlässigt wird, ist sie für die generelle Gesundheit essentiell. Aber nicht nur das: Denn britische Forscher konnten feststellen, dass sich bei einer schlechten Mundhygiene das Sterberisiko bei einer Corona-Infektion signifikant erhöht.

In vielen Fällen ist der Verlauf einer Corona-Infektion eher milde: Trotz auftretender Symptome braucht der Patient keine Behandlung im Krankenhaus. Das Risiko für einen schweren Verlauf steigt jedoch mit Vorerkrankungen wie Herzerkrankungen oder Diabetes. Forscher aus Großbritannien fanden jedoch noch mehr heraus: Auch die Mundhygiene ist bei einer Infektion mit dem Coronavirus von Bedeutung. Die Studienergebnisse zeigen, dass  ein um 70 Prozent erhöhtes Sterberisiko besteht, sollten infizierte Patienten eine schlechte Mundhygiene zeigen.

Die erste Hürde für das Virus ist bekanntlich der Mund- und Rachenraum, da hierüber hauptsächlich die Infizierung stattfindet. Bei guter Mundhygiene ist somit für SARS-CoV-2 ein Eindringen erschwert. Liegen aber bereits Entzündungsprozesse vor, ist dadurch eine erste Schwächung des Immunsystems möglich. Neben der bekannten AHA-Regel (Abstand, Hygienemaßnahmen, Alltagsmaske) gibt es dewegen die Empfehlung, auch die Mundhygiene zu den Maßnahmen gegen eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 einzubeziehen.

Schlechte Mundhygiene fördert Corona-Sterberisiko

In der Studie untersuchten die Forscher insgesamt mehr als 13.000 Patienten, die in England zwischen März und Juni 2020 auf das Coronavirus getestet wurden. Die Tests fielen bei 12 Prozent (1616 Testpersonen) positiv und bei 88 Prozent (11.637 Testpersonen) negativ aus. Die Forscher unterteilten die Patienten in zwei Gruppen. Eine Gruppe bestand aus Patienten mit schmerzendem oder blutendem Zahnfleisch, die Kontrollgruppe aus Patienten ohne solche Indikatoren einer schlechten Mundhygiene. Des Weiteren bezogen die Forscher neben dem BMI, Lebensstil und Komorbiditäten die Daten zur Krankenhauseinweisung und Mortalität mit ein.

Es bestand insgesamt keine erhöhte Chance, sich bei schlechter Mundhygiene oder schmerzendem bzw. blutendem Zahnfleisch mit Corona zu infizieren oder eine Krankenhauseinweisung zu erhalten. Dennoch ergaben die Forschungsergebnisse, dass die Patienten mit einer Gingivitis und einem positiven Corona-Test gegenüber der Kontrollgruppe ein erhöhtes Sterberisiko von 70 Prozent aufwiesen. Einen Zusammenhang zwischen losen Zähnen und einem höheren Sterberisiko oder einer Behandlung im Krankenhaus stellten die Forscher nicht fest.

In der Studie fehlen jeoch klare Aussagen zu den Auswirkungen parodontaler Erkrankungen. Die Forscher sehen aber in einer Verbindung dentaler und Corona-bezogener Eckpunkte wichtige Daten zum besseren Verständnis der Auswirkung der Mundgesundheit auf das Coronavirus.

Quelle: Larvin H et al.: Front. Med. 2020; 7: 604980. doi: 10.3389/fmed.2020.604980



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