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Zahnpasta im Test: Kritik an Titandioxid

Stiftung Warentest

Zahnpasta im Test: Kritik an Titandioxid

Produkte, die Titandioxid enthalten, wurden nun von der Stiftung um eine ganze Note abgewertet.

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Stiftung Warentest hat wieder einen großen Zahnpasta-Test durchegführt. Sie testeten 40 Universal-Zahnpasten und haben dabei erstmals Pasten mit dem Weißfarbstoff Titandioxid abgewertet. Er steht im Verdacht, krebserregend zu sein.

Das Titandioxid ist geschmacks­- und geruchlos und wird in Back­waren, Brot­aufstrichen und Süßig­keiten aber auch in Kosmetika, Sonnencremes und Zahnpasten verwendet. Da bei Letzterem die Möglichkeit einer Anreicherung des Stoffs im Organismus besteht, rät die Stiftung in ihrem Testbericht von der Verwendung Titandioxid-haltiger Pasten ab.

Ab August 2022 ist Titandioxid als Lebensmittelzusatzstoff in der EU verboten, weil es im Verdacht steht, das Erbgut zu schädigen und Krebserkrankungen zu begünstigen. Experten der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hatten in den vergangenen Jahren für die Neubewertung des Stoffs 200 relevante wissenschaftliche Studien gesichtet. Im Ergebnis gilt der Stoff nicht mehr als sicher wie bisher. Bislang ist noch nicht klar, in welchem Umfang Titandioxid das Erbgut schädigt, heißt es vom Bundesinstitut für Risikobewertung. Eine abschließende Bewertung sei daher noch nicht möglich.

In Kosmetika ist Titandioxid weiter erlaubt

Wer den Stoff auch bei Kosmetika nicht konsumieren möchte, sollte die Liste der Inhaltsstoffe auf „E171” oder auch „CI 77891” überprüfen. Beide Bezeichnungen sind neben dem Klarnamen üblich für den Weißfarbstoff.

Produkte, die Titandioxid enthalten, wurden nun von der Stiftung um eine ganze Note abgewertet. Und das, obwohl aktuell nur einige Hersteller auf den Weißfarbstoff verzichten, im Test war er in 19 der insgesamt 40 Pasten nicht enthalten. Für unverzichtbar hält das Expertenteam der Stiftung Warentest dagegen Fluorid. Es stärkt den Zahnschmelz und macht ihn widerstandsfähiger gegen Säuren, die von Plaque-Bakterien gebildet werden. In vier Zahncremes ist der wichtigste Inhaltsstoff zur Kariesvorbeugung nicht enthalten. Die Tester bewerten sie daher mit mangelhaft. Immerhin fünf Pasten sind sehr gut. Sie beugen sehr gut Karies vor und beinhalten kein kritisches Titandioxid. Zu den insgesamt „sehr gut” getesteten Zahnpasten gehören neben Markenprodukten wie der Oral-B Professional „Zahnfleisch und -schmelz Pro-Repair Extra Frisch” und der Meridol „Zahnfleischschutz Zahnpasta” mit einer mittleren Preislage auch die günstige „Bevola Zahncreme Fresh” von Kaufland.

Für empfindliche Zähne ist die Kaufland-Zahncreme ebenfalls sehr gut bewertet. Das gilt auch für die Signal „Bio Zahnpasta” sowie dm´s Eigenmarke „Dontodent Zahncreme antibakteriell”. Die beste Naturkosmetik-Paste ist auch von Signal und heißt kurz „Bio Zahnpasta”. Sie ist die einzige mit Bestnote in dieser Kategorie.

Die ausführlichen Ergebnisse zum Zahnpasta-Test finden sich in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/zahnpasta.



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