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Bedeutung der Prophylaxe für das Biofilmmanagement...

Expertendiskussion von Johnson & Johnson

Bedeutung der Prophylaxe für das Biofilmmanagement

Die Diskussionsrunde von Johnson & Johnson beschäftigte sich mit der Bedeutung des Biofilmmanagements in der Prophylaxe. Foto: Skupin

Den frühen Termin der id infotage dental Nord in Hamburg nutzte Johnson & Johnson für eine prominent besetzte Expertendiskussion zum Thema „Interdisziplinäre Perspektiven – Die Bedeutung von Prophylaxe für das Biofilmmanagement“.

An der Diskussionsrunde, moderiert von Juliane von Meding, nahmen Prof. Dr. Ralf Rößler, Professor für interdisziplinäre Parodontologie und Prävention an der praxisHochschule in Köln, Dr. Nicolas Rode, niedergelassener Zahnarzt in der Nähe von Frankfurt am Main, und Klaudia Dietrich, praktizierende Dentalhygienikerin und Gastdozentin an der praxisHochschule, teil.

Gleich zu Beginn räumte Rößler mit einem weit verbreiteten Missverständnis auf: Den Biofilm entfernen wolle niemand. Ganz im Gegenteil. Denn: „Der Biofilm ist auch ein Schutzfilm. Ohne ihn könnten wir Menschen gar nicht überleben.“ Das Problem sei ja, so der Prophylaxe-Experte aus Köln, dass unser Biofilm mit Dingen konfrontiert ist, mit denen er nicht mehr zurecht kommt. Das liege auch an der unphysiologischen Lebensweise vieler Patienten. Stichworte: Zucker, Ernährung, Alkohol und wenig Bewegung.

Mechanische Reinigung steht an erster Stelle

Die Folge: Der Biofilm gerät außer Kontrolle, mit negativen Auswirkungen für die Mundgesundheit und auch die Allgemeingesundheit. Selbst die Parodontitis ist eine durch den Biofilm entstehende Infektion. Dann schlägt die Stunde der Prophylaxe – oder „Inspektion“, wie Rößler es gerne bezeichnet, um die Prophylaxe von der PZR abzuheben.

Als absolute Voraussetzung für die funktionierende häusliche Prophylaxe sieht Rode die mechanische Reinigung mit Zahnbürste und Zahnpaste sowie die Interdentalraumpflege. „Für motivierte Patienten, die noch etwas mehr tun wollen, empfehlen wir in unserer Praxis eine Mundspüllösung.“ Für den Niedergelassenen ist die Dreifach-Prophylaxe das Nonplusultra. Ausschlaggebend für Rode ist dabei die Patientenmotivation. Aber auch für ältere Patienten ist die Mundspüllösung ein willkommenes Hilfsmittel. „Gerade wenn das mit der mechanischen Reinigung nicht mehr so funktioniert.“

Hohe Akzeptanz bei älteren Patienten

Auch DH Dietrich sieht bei ihren älteren Patienten eine hohe Akzeptanz für Mundspüllösungen. „Aber nur als Zusatz“, wie sie betont. Doch blicken die Patienten bei den auf dem Markt befindlichen Produkten überhaupt noch durch? Wenig, gibt die Dentalhygienikerin zu. Gerade deshalb sei die Individualprophylaxe und die Beratung durch die Praxis für sie so wichtig. „Welche Mundspüllösung für den Patienten in Frage kommt, spreche ich individuell mit ihm ab – je nach Befundlage und Risikoprofil.“

Eine Differenzierung zwischen den Mundspüllösungen empfindet auch Rößler als nötig. Seine Erfahrung: „Viele Mundspüllösungen schaden nicht, nützen aber auch nichts.“ Er sieht vor allem drei wirklich funktionierende Lösungen auf dem Markt: eine davon habe deutliche Nebenwirkungen und wird als Medikament in der Therapie eingesetzt, eine habe Nebenwirkungen in der Langzeitanwendung, die man aber in den Griff bekommen könne, und eine arbeite mit ätherischen Ölen sowie ohne bekannte Nebenwirkungen in der Langzeitanwendung.

Vorteile der ätherischen Öle

Rößler bezeichnete vor allem die Anwendung von ätherischen Ölen in einer Mundspüllösung als clever. Der Biofilm würde auf die lipophilen Öle reagieren. Diese zersetzen die Struktur des Biofilms und sorgen dafür, dass vor allem die pathogenen Bakterien inaktiviert werden. Zusätzlicher Nutzen: Durch die ätherischen Öle wird auch die bakterielle Vermehrung verlangsamt und die Plaqueakkumulation vermindert. Rößler berichtete, dass auch in der Forschung in den vergangenen Jahren neue Erkenntnisse zum Biofilm gewonnen wurden. „Wir verstehen vor allem die Kommunikation innerhalb des Biofilms immer besser.“

Dentalhygienikerin Dietrich erklärte, dass sie ihren Patienten aber eines ganz deutlich mache: Das Wichtigste für das Biofilmmanagement ist die Basisprophylaxe, Mundspüllösungen können einen zusätzlichen Nutzen haben. So möchte sie bei ihren Patienten verhindern, dass diese nur die Mundspüllösung für die häusliche Prophylaxe verwenden und auf die mechanische Reinigung verzichten.



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