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Biofilmkontrolle für Implantatpatienten

Perfekte Kollektion zur Prophylaxe

Biofilmkontrolle für Implantatpatienten

DIe Pflege der Implantate ist eine Teamaufgabe. Ohne die Hilfe der Patienten funktioniert es nicht. Neben Prophylaxe-Hilfsmitteln wie Interdentalbürsten spielen auch antibakterielle Mundspüllösungen wie Listerine eine wichtige Rolle.

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Die Biofilmkontrolle bei Implantatpatienten ist ein wesentlicher Bestandteil unserer täglichen Präventions- und Erhaltungsmaßnahmen in der zahnärztlichen Praxis geworden. Um diese Aufgabe effektiv und mit Langzeiterfolg durchführen zu können, muss man die strukturellen Unterschiede zwischen Implantaten und natürlichen Zähnen kennen und verstehen.

Anders als ein Zahn ist ein Implantat direkt im Knochen verankert (Osseointegration). Der parodontale Spalt mit den desmodontalen Fasern, Nerven und den Blutgefäßen fehlt. Die Infektionsabwehr ist somit im knöchernen Bereich nicht vorhanden. Das orale Implantat ist von kollagenen Fasern umgeben, die parallel an der Implantatoberfläche anliegen, aber nicht an ihr befestigt sind. Das kollagene Gewebe enthält weniger Fibroblasten und eine geringe Versorgung mit Blutgefäßen. Das periimplantäre Narbengewebe umschließt das Implantat wie eine Manschette.

Ein Implantat ist aus ästhetischer und funktioneller Hinsicht kaum mehr von einem natürlichen Zahn zu unterscheiden, dennoch braucht es aufgrund der geringeren Abwehrfunktion und der teils erschwert zugänglichen implantatgetragenen Suprakonstruktion eine risikoorientierte Präventionsstrategie, um möglichst langfristig entzündungsfreie periimplantäre Verhältnisse vorzufinden. Pathogener Biofilm ist dabei der primäre Faktor für die Entstehung von periimplantären Erkrankungen.

Kontinuierliche Nachsorge

Um entzündlichen Reaktionen der periimplantären Mukosa oder einer diagnostizierten Periimplantitis – dem Fortschreiten der entzündlichen Prozesse mit Anzeichen von Knochenabbau – vorzubeugen, beginnt ein gesichertes Biofilmmanagement bereits vor der Implantation. Stabile orale Verhältnisse sind Voraussetzung für den weiteren Verlauf der Implantationsphase. Erstellte Indizes zur Bewertung der parodontalen Situation mit ggf. anschließender parodontaler Therapie sowie individuell angepassten Mundhygienesitzungen stellen den Patienten auf die neue sensible Situation in der Mundhöhle ein. Co-Risikofaktoren in der Anamnese, wie etwa das Rauchen, müssen bekannt sein, um gezielt im Vorfeld zu intervenieren.

Zur Sicherung der Biofilmreduktion in der Mundhöhle, speziell am Implantat, ist eine kontinuierliche strenge Nachsorge nicht zu umgehen. Trotz guter Compliance und des Wissens über periimplantäre Erkrankungen ist die tägliche häusliche Begeisterung für die optimale Mundhygiene nicht immer die gleiche. Da gilt es den Patienten immer wieder von Neuem für sein Implantat zu begeistern.

Engmaschige klinische Untersuchungen nach Implantation sind wertvoll. Im ersten Jahr nach Implantation empfehle ich alle drei Monate eine Nachsorge in Form von schonender Biofilmentfernung mit geeigneten, speziell für Implantate entwickelten maschinellen und manuellen Instrumenten. Einmal jährlich ist ein Sondierungstiefenindex mit BOP empfohlen. Begeistert Eure Patienten mit dem neuen Mundgefühl und den positiven Ergebnissen der Indizesauswertungen.

Nichts geht ohne den Patienten!

Nichts geht ohne den Patienten! Die häusliche Prävention steht im Fokus. Je besser der Patient informiert, instruiert und motiviert worden ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, an einer periimplantären Infektion zu erkranken. Beste Reinigungsergebnisse im häuslichen Bereich erzielt der Patient bei der richtigen Auswahl der Prophylaxehilfsmittel. Unter Berücksichtigung seiner motorischen Fähigkeiten wird mit dem Patienten die für ihn richtige „Kollektion“ gefunden. Auch im häuslichen Bereich soll die Reinigung nicht zur täglichen Plage werden. Eine hohe Akzeptanz seitens der Patienten haben Interdentalbürsten. Diese reinigen gut am „schlanken“, schwer zugänglichen Implantathals und sind in verschiedenen Durchmessern erhältlich. Es ist darauf zu achten, dass die Borstenträger kunststoffummantelt sind, um keine Kratzspuren auf der Implantatoberfläche zu hinterlassen.

Die Anwendung von speziellem Implantat-Floss ist sicher eine trainierbare Herausforderung, aber nicht immer das bevorzugte Hilfsmittel für den häuslichen Einsatz. Da zahlt sich Geduld beim Üben mit dem Patienten aus. Einbüschelbürsten und spezielle Implantatzahnbürsten erweitern das Angebot an nütz‧lichen Hilfsmitteln. Nur bei sinnvollem und umsetzbarem Einsatz sind diese angezeigt. Viele Patienten sind offen für „Neues“, nutzt die Chance.

Ein Implantat braucht intensive Pflege. Dabei unterstützen elektrische Zahnbürsten dank der kleinen Bürstenköpfe den Zugang zu schwer erreichbaren Arealen. Elektrische Zahnbürsten haben den Vorteil, zu jeder Tages- und Nachtzeit mit einer gleichbleibenden Putzintensität zu funktionieren.

Sinnvolle Ergänzung

Antibakterielle Mundspüllösungen wie Listerine sind bei Implantatkonstruktionen eine finale, wichtige und einfache Maßnahme zur häuslichen Biofilmkontrolle. Schwer zugängliche Areale, wie der schmale Implantathals sowie die Form und Kontur der Suprakonstruktionen, können die mechanische Reinigung erschweren. Antibakterielle Mundspüllösungen setzen dort an. Listerine reduziert die Bakterien, die Struktur des Biofilms wird durch ätherische Öle zersetzt und der Biofilm wird gelockert und gelöst. Antibakterielle Mundspülungen sind deshalb für alle Patienten eine sinnvolle Ergänzung zur mechanischen Zahnreinigung.



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