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Elektrisch Putzen verhindert Zahnverluste

Neue Langzeitstudie

Elektrisch Putzen verhindert Zahnverluste

Eine Langzeitstudie der Uni Greifswald bestätigt den Nutzen von elektrischen Zahnbürsten.

Copyright © Philips

Patienten, die mit einer elektrischen Zahnbürste putzen, verlieren langfristig weniger Zähne. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Greifswald, die sich über einen Zeitraum von elf Jahren die Folgen des Gebrauchs elektrischer Zahnbürsten auf die Mundgesundheit anschaute.

Die Studiengruppe der Uni Greifswald  wertete Daten von mehr als 2.800 Probanden der “Study of Health in Pomerania (SHIP)” aus. Innerhalb eines Beobachtungszeitraums von elf Jahren wurden drei Mal der Zustand von Parodontitis, Karies und Zahnverlust untersucht. Zu Studienbeginn putzten erst 18 Prozent die Zähne mit elektrischen Zahnbürsten, zum Ende der Studie waren es bereits 37 Prozent. Das belegt den wachsenden Trend der letzten Jahre hin zum elektrischen Putzen.

Langfristig weniger Zahnverlust

Die Studie ergab, dass das elektrische Zähneputzen mit weniger Taschen und weniger Verlust am Zahnhalteapparat verbunden war. Dies zeigte sich in einem um 22 Prozent bzw. 21 Prozent geringeren Zuwachs an der Zahntaschentiefe (Sondierungstiefe) und an klinischen Substanzverlust im Zahnfleischhalte­apparat (Attachmentverlust) im Vergleich zu manuellen Zahnbürstenbenutzern. Insgesamt hatten Anwender von elektrischen Zahnbürsten während der Beobachtungszeit 20 Prozent weniger Zahnverlust als Anwender von manuellen Zahnbürsten. So verloren sie durchschnittlich 0,4 Zähne weniger in den elf Jahre Beobachtungszeit.

Besonders effektiv bei leichter Parodontalerkrankung

„Wenn die Teilnehmer nach Schweregrad der Parodontitis eingeteilt wurden, wurden signifikante Zusammenhänge zwischen elektrischem Zähneputzen und weniger Schäden am Zahnfleisch nur bei Personen mit leichter und mäßiger Parodontitis gefunden. Bei Probanden mit schwerer Parodontitis bestand kein Zusammenhang zwischen dem elektrischen Zähneputzen und dem weiteren Zuwachs an Sondierungstiefe und Attachmentverlust“, erläuterte Zahnmediziner Pitchika. „Menschen, die bereits eine relativ gute Mundgesundheit und keine oder eine geringfügige Parodontalerkrankung haben, profitieren am meisten von der elektrischen Zahnbürste. Patienten mit schwerer Parodontitis benötigen jedoch eine medizinische Parodontalbehandlung.“

Elektrische Zahnbürsten unterstützen ältere Patienten

Pitchika stellte fest, dass Frauen und Männer mit guter Mundgesundheit tendenziell jünger sind, während diejenigen mit Parodontitis in der Regel älter sind. „Frühere Studien haben allerdings gezeigt, dass elektrische Zahnbürsten für die Plaquekontrolle bei älteren Menschen geeignet sind, die eine verringerte Feinmotorik haben.“

Keine Unterschiede bei der Kariesprogression

Auf die Kariesreduktion hatte die Verwendung von elektrischen Zahnbürsten gegenüber manuellem Putzen hingegen keinen spürbaren Einfluss: „Es ist davon auszugehen, dass Fluorid in Zahnputzcremes eine wichtigere Rolle bei der Vorbeugung von Karies oder der Verringerung der Kariesprogression spielt“, so Pitchika abschließend.

Originalartikel:

Pitchika V, Pink C, Völzke H, Welk A, Kocher T, Holtfreter B.
Long-term impact of powered toothbrush on oral health: 11-year cohort study.
First published: 22 May 2019
J Clin Periodontol. 2019. doi: 10.1111/jcpe.13126.

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/jcpe.13126



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