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Was ist die richtige Zahnbürste für Kinder?

Motivation für Kids

Was ist die richtige Zahnbürste für Kinder?

Auch in jungen Jahren sollte die Mundpflege effektiv und schonend gestaltet werden. Dazu empfehlen sich elektrische Zahnbürsten mit oszillierend-rotierendem Putzsystem, denn sie sind Handzahnbürsten überlegen. (Foto: P&G)

Manuell oder elektrisch? Und wenn elektrisch, mit welchem Putzsystem? Die Frage nach der richtigen Zahnbürste beschäftigt viele Menschen besonders dann, wenn es um ihre Kinder geht. Denn für die lieben Kleinen ist das Beste gerade gut genug.

Laut der Januar-Ausgabe von „test“ (test /2015) liegen bei den elektrischen Zahnbürsten für Kinder zwei oszillierend-rotierende Modelle von Oral-B mit vorne. Was sich darüber hinaus aus zahnärztlicher Sicht über das Thema elektrische Kinderzahnbürsten sagen lässt, dazu befragte team Dr. Michael Müller-Kern, Spezialist für Parodontologie in Österreich und Oberarzt an der Bernhard-Gottlieb-Universitätszahnklinik in Wien, Division Parodontologie & Prophylaxe.

team: Herr Dr. Müller-Kern, Praxismitarbeiter werden von Patienten regelmäßig auf elektrische Zahnbürsten für Kinder angesprochen. Für welche kleinen Patienten sind die empfehlenswert?

Dr. Michael Müller-Kern: Grundsätzlich sind elektrische Zahnbürsten für alle Kinder ab einem gewissen Alter, nämlich ab drei Jahren, empfehlenswert. Studien zeigen, dass die elektrische Mundpflege der manuellen überlegen ist. Und es ist durchaus sinnvoll, diesen Vorteil schon in jungen Jahren auszuspielen. Denn das gründliche Zähneputzen bei Kindern spielt eine wichtige Rolle. Um etwa der Entwicklung eines pathogenen oralen Biofilms entgegenzuwirken und spätere Zahnfehlstellungen durch zu frühes Ausfallen der Milchzähne zu verhindern, sollte eine möglichst effektive Mundpflege schon in jungen Jahren begonnen werden – und in diesem Kontext sind elektrische Zahnbürsten mit oszillierend-rotierendem Putzsystem gegenüber Handzahnbürsten überlegen. Vorausgesetzt natürlich, sie werden richtig verwendet. Für die Mundpflege kleiner Patienten bedeutet das: Die Eltern sollten das Zähneputzen in jedem Fall beaufsichtigen und bei Bedarf entsprechend nachputzen.

team: Was unterscheidet eine elektrische Zahnbürste für einen Dreijährigen von einer für einen Fünfjährigen?

Müller-Kern: Die Unterschiede zwischen den Modellen für die einzelnen Altersklassen sind vor allem beim Design der Handstücke sowie bei der Geschwindigkeit der Bürstenkopfbewegung zu finden. Konkret heißt das, dass die Griffe der Zahnbürste auf die Größe der Kinderhand angepasst werden und die Bürstenköpfe von Zahnbürsten für Dreijährige in der Regel weniger häufig pro Minute rotieren. Eines haben diese elektrische Zahnbürsten in puncto Bürstenköpfe jedoch in der Regel gemeinsam: Die Borstenbeschaffenheit sowie die Ausrichtung der Borsten sind speziell an die Anforderungen des Kindergebisses angepasst.

team: Gibt es auch klare Kontraindikationen für die Anwendung elektrischer Zahnbürsten bei Kindern?

Müller-Kern: Wenn etwa eine Schmelzdysplasie vorliegt, würde man üblicherweise von der Verwendung einer elektrischen Zahnbürste absehen. Darüber hinaus gibt es prinzipiell keine Kontraindikationen. Man sollte allerdings darauf achten, dass das Kind von seinen manuellen Fähigkeiten her für die Benutzung einer elektrischen Zahnbürste bereit ist. Das Einstiegsalter von drei Jahren ist dafür ein Richtwert, über den Eltern zusammen mit dem Zahnarzt im Einzelfall entscheiden sollten.

team: Worauf sollte bei den Bürstenköpfen geachtet werden, und wann sollten Eltern diese bei den elektrischen Zahnbürsten der Kinder wechseln?

Müller-Kern: In erster Linie kommt es darauf an, dass die verwendeten Borsten nicht zu hart sind. Vielmehr sollten elektrische Zahnbürsten für Kinder über besonders weiche Borsten verfügen. Sie sind für ein schonendes Zähneputzen am besten geeignet und ermöglichen eine gründliche Reinigung, ohne Schäden an Zähnen oder Zahnfleisch zu verursachen. Was die Wechselhäufigkeit betrifft, so gilt im Prinzip auch dafür der Dreimonatsturnus. Allerdings kann es gerade bei kleineren Kindern notwendig sein, die Aufsteckbürsten häufiger zu wechseln. Denn sie kauen mitunter auf den Bürstenköpfen herum, was einen früheren Austausch erforderlich machen kann.

team: Wann sollte bei einem Kind/Jugendlichen der Wechsel von der elektrischen Kinderzahnbürste auf die „normale“ elektrische erfolgen und worauf sollten Eltern dabei achten?

Müller-Kern: Nicht selten wollen Kinder den Erwachsenen bei Alltagsdingen nacheifern, das Zähneputzen macht da keine Ausnahme. Insofern stellt sich die Frage nach einer Zahnbürste, wie sie auch Mama und Papa benutzen, mitunter früher, als man denkt. Prinzipiell sollte aber immer im Einzelfall betrachtet werden, womit sich die besten Putzergebnisse erzielen lassen. Im Falle eines Kindermundes sind meist die Platzverhältnisse der entscheidende Faktor – schließlich soll der Bürstenkopf ja auch alle schwer erreichbaren Stellen säubern können. Daher sollte man erfahrungsgemäß erst dann zu einer elektrischen Zahnbürste für Erwachsene greifen, wenn der Großteil der bleibenden Zähne vorhanden ist und die Platzverhältnisse im Mund die problemlose Verwendung einer Erwachsenenzahnbürste ermög‧lichen. Diese Frage sollten Eltern zusammen mit dem jeweiligen Zahnarzt abklären.



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