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Junge Erwachsene können nicht gesund kochen

Alarmierende Ergebnisse der AOK-Studie

Junge Erwachsene können nicht gesund kochen

Mehr als zwei Drittel aller Bundesbürger weiß kaum, wie man das richtige gesunde Produkt überhaupt auswählt.

Copyright © Natasha Breen - stock.adobe.com

Für die Ernährungskompetenz sieht es in Deutschland nicht gut aus. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung besitzt keine ausreichenden Fähigkeiten in pucto gesunde Ernährung, wobei es starke Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. Besonders junge Erwachsene stehen in Sachen gesunder Ernährung schlecht da. Das ergab eine repräsentative Studie der AOK.

Zu einer adäquaten Ernährungskompetenz gehören viele Aspekte:die eigenständige Zubereitung der Lebensmittel, die Lagerung gesunder Vorräte, Süßes nur in Maßen zu genießen oder eine gesunde Ernährung trotz möglicherweise wenig Geld zu planen. Für 53,7 Prozent aller Bundesbürger scheint das problematisch zu sein.

Frauen wissen besser Bescheid als Männer

Für die AOK-Studie wurden etwa 2.000 Teilnehmer zu acht Themenfeldern befragt. Dabei stellte sich heraus, dass 53 Prozent der Frauen eine ausreichende Ernährungskompetenz aufweist, aber gerade einmal nur 38 Prozent der Männer. Zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gab es keine Unterschiede.

Allerdings konnte die Studie wiederum beim Bildungsgrad alarmierende Unterschiede ausmachen. Für nur 37,2 Prozent der Menschen mit einem Haupt- oder Volksschulabschluss sei gesunde Ernährung kein Problem, bei denjenigen mit Abitur sind es 56,4 Prozent. Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes fordert deswegen, die Vermittlung von Ernährungskompetenz nicht nur im Bildungssystem zu verankern, sondern auch in der Jugendarbeit und Erwachsenenbildung.

Junge Erwachsene kochen kaum selbst

Und besonders junge Erwachsene scheinen nicht zu wissen, wie gesunde Ernährung funktioniert. Jeder Dritte in der Altersgruppe zwischen 18 und 24 weist laut Studie keine ausreichende Ernährungskompetenz auf.

Junge Erwachsene kochen immer seltener selbst und greifen eher zu Fertigprodukten, die viele Kalorien und Zucker enthalten, beschreibt Prof. Bertold Koletzko, Vorsitzender der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, die Situation. Die Menschen müssten besser in der Lage sein, eine gesunde Auswahl von Speisen und Getränken vorzunehmen.

Notwendige Werkzeuge durchsetzen

Das zeigen auch die Ergebnisse aus dem Themenfeld „gesundes Vergleichen“. 72 Prozent der Studienteilnehmer können zwischen zwei Produkte nicht das gesündere auswählen, weil es ihnen z. B. an den notwendigen Werkzeugen mangele. Litsch betont, dass die Lebensmittelampel (Nutri-Score) endlich verpflichtend eingeführt werden müsse.

Auch der hohe Zuckergehalt in 80 Prozent der Fertiglebensmittel in Supermärkten in Deutschland sei problematisch. Hier seien gesunde Optionen bereits Mangelware. Für eine Reduktion des Zuckerkonsums seien Reduktionsziele mit der Industrie notwendig, genauso wie ein Verbot von Marketing für überzuckerte Kinderlebensmittel.

 

Quelle: AOK



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