Oberflächen-Hygiene

Viele Fehler passieren laut Amir etwa im Bereich der Rezeption: Telefon, Tastatur, Maus, Handy. Hier ist eine regelmäßige Oberflächendesinfektion ratsam. „Denn Sprühnebel hat einen Radius von 1,5 Metern.“ Einen ganz praktischen Tipp gab es für das Abdecken der Computertastatur im Behandlungsraum: Man kann dafür auch handelsübliche Frischhaltefolie verwenden.

OP-Tisch Sterilität

Nur wenige Teilnehmerinnen wussten, dass ein steril gestalteter OP-Tisch abgedeckt mit einem sterilen Tuch bis zu 24 Stunden steril bleiben kann – vorausgesetzt Fenster und Türen bleiben verschlossen.

Praxiskleidung und Persönliche Schutzausrüstung

Was die persönliche Hygiene der Praxismitarbeiterinnen angeht, gab es von Amir auch einige handfester Tipps für den Alltag: Immer die Haare zusammenbinden, damit keine Haare auf den Patienten fallen, Schmuck, Armbänder, Ohrringe, Ringe, Piercings oder Ketten ablegen und Praxiskleidung sollte bei 60 Grad waschbar sein.

Mundschutz regelmäßig wechseln

Amir empfiehlt zudem, den Mundschutz spätestens nach zwei Stunden zu wechseln, da durch die eigene Atemluft der Schutz geringer wird. Den Handschuhwechsel nach jedem Patienten oder bei einer sichtbaren Perforation, betonte sie natürlich auch. Zum Schluss gab es noch ein paar Tipps zum Anziehen steriler OP-Kleidung.

Fingernägel als ZFA

Auch das sensible Thema Fingernägel sprach die Expertin an. Diese sollten möglichst nicht über die Fingerkuppen reichen, da sonst die Gefahr bestehe, die Schutzhandschuhe zu perforieren. Auf Nagellack sollte möglichst auch verzichtet werden, da dieser die Sichtbeurteilung der Sauberkeit der Nägel behindere. Künstliche Fingernägel in der Praxis sind für Amir reine „Keimschleudern“, besonders an den Kleberändern.

Der Berliner Prophylaxetag für das kommende Jahr ist auch bereits terminiert. Er findet am 4. und 5. Dezember 2020 statt.