Eine Studie der University of Illinois zeigte, dass die Zugabe von Wasserstoffperoxid zum Wasser in Ultraschall-Scalern helfen kann, das Corona-Risiko in der Zahnarztpraxis über die Luft zu verringern. Einen entsprechenden Artikel zum Thema gab es im Oktober in der Fachzeitschrift Journal of Dental Research.
Mithilfe der Kollegen aus den Ingenieurwissenschaften wollte die Fakultät für Zahnmedizin prüfen, wie eine sichere Wiedereröffnung der Zahnklinik der UIC möglich ist. Die Verwendung von Ultraschallinstrumenten und anderen zahnärztlichen Instrumenten führt zu vernebeltem Speichel, kontaminiertem Wasser oder Blut, was das Risiko für die Verbreitung von Krankheitserregern in die Umgebung erhöht. Aus diesem Grund wollten die Forscher Strategien identifizieren, die das Risiko einer Übertragung von SARS-CoV-2-haltigen Partikeln durch die Luft vermindern.
Corona-Risiko in Zahnarztpraxis durch H2O2 mindern
Die Zugabe von 1% Wasserstoffperoxid oder 0,2% Povidon bietet den potenziellen Nutzen milder Antiseptika. Darauf aufbauend entstand die Idee, dass die Zugabe der Peroxidverbindung in die Wasserversorgung von zahnärztlichen Instrumenten die Virusverbreitung durch Partikel verringern könnte. Bei der vorliegenden Studie testete die Fakultät für Ingenieurwissenschaften, wie sich das von einem herkömmlichen Ultraschall-Scaler-Gerät erzeugte Spray mittels Zugabe von Wasserstoffperoxid zur Wasserversorgung des Geräts verändert.
Die Wissenschaftler analysierten die Tröpfchengrößen und -geschwindigkeiten, die von der Spitze eines frei stehenden Ultraschall-Zahnsteinentferners abgegeben wurden. Sie verglichen die Verwendung von reinem Wasser und unterschiedlichen Wasserstoffperoxid-Konzentrationen. Laut Aussagen der Forscher müsse die Zugabe von Wasserstoffperoxid zum Wasserstrom des Ultraschall-Scalers das Infektionsrisiko senken. Denn die Anzahl kleiner Tröpfchen aus dem Mund des Patienten werde reduziert oder eliminiert. Außerdem sei Wasserstoffperoxid ein feindlicheres Medium für Krankheitserreger während des Fluges und nach der Landung, was das Infektionsrisiko senke.
Weiter Studien nötig
Man muss bedenken, dass die Forscher bei ihrer Studie keine Tröpfchen mit Viren getestet haben. Dennoch glauben sie, dass die Wasserstoffperoxid-Lösung die Wahrscheinlichkeit verringert, dass ein Virus im Mund eines Patienten überlebt. In größeren Dosen kann Wasserstoffperoxid schädlich sein, jedoch ist die 1,5%ige Lösung sicher und wurde von einigen Zahnärzten während der Pandemie verwendet.
„Wir haben festgestellt, dass die Zugabe von Wasserstoffperoxid tatsächlich ein fundierter Ansatz ist. Es erfordert keine Modifikation der Instrumente. Nur eine 1%ige oder 2%ige Lösung von Wasserstoffperoxid erfüllt den Zweck“, erklärt der Autor der Studie Constantine M. Megaridis. „Diese Verbindung bekämpft nicht nur aggressiv das Überleben des Virus im Flug und auf Oberflächen, sondern erzeugt auch größere Tröpfchen, die die Wahrscheinlichkeit für lange Verweilzeiten in der Raumluft weiter reduzieren.“
Es seien weitere Untersuchungen nötig, um die tatsächliche Pathogenbelastung der Tröpfchen im Spraynebel und das Infektionsrisiko in Situationen zu ermitteln, wenn asymptomatische Patienten behandelt werden.
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