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Töten warme Temperaturen das Coronavirus ab?

Übertragung über Oberflächen

Töten warme Temperaturen das Coronavirus ab?

Viren können sich unter anderem auf Türklinken lange halten.

Copyright © Siam – stock.adobe.com

Die Infektion findet meistens mittels Tröpfchen statt, doch auch über Oberflächen kann man sich mit dem Coronavirus anstecken. Doch halten die Partikel Hitze und Kälte stand? Forscher der Ruhr-Universität Bochum haben das nun getestet.

Insbesondere in Krankenhäusern ist die Gefahr groß, sich auch über vorhandene Coronaviren auf Oberflächen anzustecken. Doch wie verhalten sich die Partikel bei warmen oder kalten Temperaturen? Ein deutsch-schweizerisches Forschungsteam mit Forschern der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat nun untersucht, wie lange die Viren infektiös bleiben.

Bisher gab es Annahmen, dass sich das Virus im Sommer aufgrund der warmen Temperaturen zurückzieht. „Überraschenderweise ist es dafür unerheblich, ob es sehr kalt oder sehr heiß ist“, fasst Prof. Dr. Stephanie Pfänder von der Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie der RUB zusammen. „Zumindest auf Oberflächen scheint die Stabilität der Viren durch die verschiedenen Temperaturen nicht beeinträchtigt zu sein.“



Bei 4 °C halbierte sich die Zahl der ansteckenden Partikel nach etwa 13 Stunden, bei Raumtemperatur schon nach rund neun Stunden. Bei 30 °C dauerte es aber doppelt so lange, nämlich 18 Stunden. Somit stimmt die Annahme nicht, dass sich das Coronavirus im Sommer aufgrund der höheren Temperaturen schlechter verbreiten kann. Andere Faktoren, die sich auf eine geringere Ansteckungsrate im Sommer auswirken, können die UV-Strahlung und die Luftfeuchtigkeit sein.

Die Zeit hingegen spielt eine entscheidende Rolle. Nach einer Stunde reduzierte sich die Anzahl der Partikel um das 100-Fache. In den darauf folgenden vier bis acht Stunden wiederum sank die Menge infektiöser Partikel kaum, danach ging es langsam weiter bergab. Doch nahezu unabhängig von der Temperatur. Sogar nach mehr als einer Woche konnten die Forscher noch infektiöse Partikel finden.

 

Quelle: Ruhr-Universität Bochum



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