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Mundspülung mit PVP-I wirkt gegen Corona

in vivo-Studie

Mundspülung mit PVP-I wirkt gegen Corona

Das Risiko einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung des Coronavirus kann durch PVP-I verringert werden.

Copyright © Ingo Bartussek - stock.adobe.com

Mehrere Studien zeigten bereits, dass eine Mundspülung mit Povidon-Iod (PVP-I) die Konzentration von Corona-Viren senken kann. Doch diese Ergebnisse beruhten bisher auf in vitro-Untersuchungen und es gab keine Aussagen zu Analysen am lebenden Objekt. Das ändert sich mit einer Studie aus Frankreich.

Bereits eine geringe Konzentration von PVP-I (0,5 Prozent) reicht aus, um z. B. in einer Mundspülung Corona bzw. die Viren innerhalb von 15 Sekunden zu inaktivieren. Das zeigten Untersuchungen im Reagenzglas. Überall stellt sich jedoch die Frage, ob das auch für den Nasen-Rachen-Raum von infizierten Patienten gilt. Denn sollte das erfolgreich sein, reduziert sich das Risiko einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung erheblich.

Mundspülung und nasale Dekontamination von Corona

Französische Forscher gingen dieser Frage nun bei insgesamt 24 Probanden nach, die nachweislich mit Covid-19 infiziert waren. Die Ergebnisse zeigen, dass bereits eine Lösung von nur 1 Prozent schon nach der ersten Anwendung die Viruslast senkte. Doch ein Problem trat dabei auf: Bei allen Probanden erhöhten sich danach vorübergehend die TSH-Werte.

Der Ablauf der Untersuchung sah wie folgt aus: Die Forscher teilten die Probanden in zwei Gruppen auf. Anschließend sollte eine Gruppe fünf Tage lang jeweils täglich mehrere Punkte absolvieren:

  • Viermal hintereinander den Mund spülen und gurgeln (jeweils 25 ml 1%ige PVP-I-Lösung)
  • Anschließend mit einem Nasalzerstäuber 2,5 ml der pulverisierten Substanz in beide Nasenlöcher sprühen und hochziehen
  • Einen Tupfen 10%ige PVP-I-Salbe auf die Schleimhaut der Nasenlöcher auftragen und einmassieren.

Nach einer mindestens dreistündigen Wartezeit nahmen die Forscher Abstriche des Nasen-Rachen-Raums und führten einen RT-PCR-Nachweis durch, um die Wirkung der Mundspülung und Nasalzerstäuber gegen Corona zu analysieren.

Erhöhte TSH-Werte

Sie stellten fest, dass bereits nach einem Tag die Virustiter um 75 Prozent im Vergleich zum Ausgangswert gesunken waren. Der Rückgang der Kontrollgruppe lag bei 32 Prozent. Die Probanden gaben an, nach der Anwendung ein unangenehmes Kribbeln in der Nase verspürt zu haben. Außerdem zeigten Blutuntersuchungen eine TSH-Erhöhung von durchschnittlich 2,1 auf 3,4 MIU/l. Diese Erhöhung fanden die Forscher bei fast der Hälfte der Probanden (42 Prozent). Nach sieben bis zwölf Tagen hatte sich der Wert wieder normalisiert.

 

TSH und die Schilddrüse
TSH steht für Thyreoidea-stimulierendes Hormon, das die Schilddrüse stimuliert. Mit seiner Hilfe lassen sich Schilddrüsenüber- und -unterfunktionen erkennen und einordnen. Das TSH regt das Organ an, die Hormone FT3 und FT4 zu produzieren, die beiden Schilddrüsenhormone. Alle Werte gemeinsam betrachtet, erlauben dem Arzt anschließend in den meisten Fällen eine Diagnose.

 

Quelle: Guenezan J et al.: Povidone Iodine Mouthwash, Gargle, and Nasal Spray to Reduce Nasopharyngeal Viral Load in Patients With COVID-19: A Randomized Clinical Trial. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg 2021; https://doi.org/10.1001/jamaoto.2020.5490



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