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Neue Partydroge Lachgas: Wirkung und Folgen

Alles andere als harmlos

Neue Partydroge Lachgas: Wirkung und Folgen

Auf Partys wird Lachgas aus Kartuschen von beispielsweise Sahnespendern in Luftballons gefüllt und dann konsumiert.

Copyright © Corinne – stock.adobe.com

Ein Kribbeln im ganzen Körper und euphorische Glückszustände – so beschreiben viele Konsumenten, welche Wirkung Lachgas auf sie hat. Besonders in den Niederlanden steigt Lachgas gerade zur neuen Partydroge auf, die vermeintlich harmlos daher kommt. Doch der Konsum kann starke neurologische Schäden im Körper verursachen.

Lachgas ist mittlerweile eine beliebte Partydroge unter jungen Menschen. In den Niederlanden ist es nach Cannabis und Ecstasy die am häufigsten konsumierte Droge. Straßenhändler in Amsterdam verkaufen es in bunten Luftballons und versprechen damit einen schnellen Rausch. Doch der hält nicht lange an.

Partydroge aus Luftballons

Lachgas besteht aus Distickstoffmonoxid (N2O) und kann beim Inhalieren nach wenigen Sekunden für euphorische Zustände und schwache Halluzinationen sorgen. Aber dieser Zustand ist bereits nach wenigen Minuten wieder vorbei. Aus diesem Grund kommt es nicht selten vor, dass auf Partys mehrere Dutzend davon an einem Abend konsumiert werden. Und die Beschaffung von Lachgas ist einfach und günstig. Denn man findet es z. B. in Kartuschen von Sahnespendern.

In der Medizin fand Lachgas das erste Mal 1844 Anwendung in der Anästhesie. Der Zahnarzt H. Wells nutzte es bei Patienten, da es eine schmerzstillende und betäubende Wirkung hat.

Vitamin-B12-Mangel ausschlaggebend

Doch ein chronischer Konsum von Lachgas hat eine negative Wirkung, denn innere Organe und das Nervensystem nehmen Schaden. Beim Kongress der europäischen Neurologengesellschaft EAN stellten Ärzte Untersuchungen von 13 Lachgasgeschädigten vor.

Acht von ihnen wiesen eine axonale Polyneuropathie auf, eine Erkrankung des peripheren Nervensystems. Zwei weitere hatten Hinweise einer Rückenmarksdegeneration. Die meisten der Patienten hatten einen Vitamin-B12-Mangel und erhöhte Methylmalonsäure-Werte. Nach einer Therapie mit der Gabe von Vitamin B12 erholten sich die Patienten. Drei jedoch klagten weiterhin über Probleme bei Alltagsaktivitäten, sodass bei ihnen eine Reha nötig war.

Lachgas: Wirkung auf die Nerven

Diese neurologischen Probleme erklären sich durch den Vitamin-B12-Stoffwechsel. Lachgas stört diesen Stoffwechsel, sodass dem Körper kein Vitamin B12 mehr zur Verfügung steht. Das wiederum kann dazu führen, dass Myelinscheiden abgebaut werden, die als eine Art Isolierung der Nervenfasern fungieren. Fehlt sie, funktioniert die Reizweiterleitung nicht mehr. Dadurch werden Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen ausgelöst.

Quelle: ÄrzteZeitung



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