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Goldstandard: mechanische Reinigung

Goldstandard: mechanische Reinigung

Mehr als 7000 Teilnehmer kamen zur EuroPerio nach Kopenhagen, darunter auch viele Dentalhygienikerinnen.

Mehr als 7000 Teilnehmer kamen zur EuroPerio10 nach Kopenhagen. Das weltweit führende Treffen von Parodontologen und Implantologe brachte auch für das Praxisteam eine ganze Reihe spannender Informationen für den Arbeitsalltag mit ihren Patienten. Wir haben uns für Euch auf den Weg nach Kopenhagen gemacht.

Alle drei Jahre veranstaltet die European Federation of Periodontology (EFP) die EuroPerio. Entsprechend viele wissenschaftliche Neuigkeiten werden vor Ort präsentiert. Deshalb überraschte es auch nicht, dass sich eine große Zahl Dentalhygienikerinnen aus ganz Europa den Kongress nicht entgehen lassen wollten.
Pünktlich zur EuroPerio10 wurde etwa die noch fehlende S3-Leitlinie zur Behandlung von Parodontitis veröffentlicht. Diese neue Leitlinie beinhaltet Empfehlungen zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittener Parodontitis im Stadium IV. Wie auch bereits bei der letzten Leitlinie wird die DG PARO die Originalempfehlungen der neuen EFP-Leitlinie durch eine Expertengruppe auf ihre Anwendbarkeit im deutschen Gesundheitssystem hin überprüfen und in Deutschland implementieren.
Ein Fokus der Vorträge in Kopenhagen lag auch auf der Periimplantitistherapie. Prof. Dr. Stefan Renvert erklärte, dass in der Wissenschaft aktuell nach Alternativen für systemisches Antibiotikum gesucht wird. Lokale Antibiotika seien aber nach einem Jahr nicht mehr effektiv und zu Probiotika gebe es zu wenig Studien. Außerdem seien nicht alle Probiotika gleich, würden bei Studien aber alle über einen Kamm geschert. Renfert betrachtete zudem die periimplantäre Mukositis als Vorstufe der Periimplantitis. Auch hier zeigte sich: Wird der Patient nicht mit einbezogen, bekommt man die Entzündung nicht in den Griff. Und nach wie vor bleibt die mechanische Reinigung durch die Prophylaxe-Fachkraft das Nonplusultra.

Gingivitis angehen
Auch die Industrie-gesponserten Sessions brachten spannende Ergebnisse. Für GlaxoSmithKline widmeten sich die Referenten der Frage, wie Ernst in den Praxen bereits die Gingivitis genommen werden sollte. Dabei zeigte sich, dass die Gingivitis ein großer ökonomischer Faktor ist. Deshalb der Tipp von Referent Prof. Dr. Ian Chapple: „Warum warten, bis eine Paro entsteht. Lieber direkt die Gingivitis angehen.“ Zukünftig hofft der Experte aus Großbritannien auf weitere Studien in diesem Bereich.
In der Session von Listerine zeigte eine Studie der us-amerikanischen Experten, dass 90 Prozent der Patienten verstehen würden, dass eine Kombination aus Zähne putzen plus Zahnzwischenraumreinigung und Mundspülung ihnen helfen würde, allerdings nur unter 20 Prozent der Studienteilnehmer regelmäßig eine der beiden zusätzlichen Varianten zum Zähne putzen machen würden.
Die Philips-Session bestritt Prof. Dr. Christian Damgaard, der betonte, dass die PA-Therapie ein Kamof gegen die Entzündung sei, nicht gegen den Biofilm. Er forderte deshalb eine engere Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt, Dentalhygienikerin und Patienten. „Dafür müsse man mehr Zeit investieren und die Kommunikation mit dem Patienten verbessern.„ Er plädierte dafür, Patienten dazu zu bekommen, dass sie das Gefühl sauberer Zähne mit elektrischen Zahnbürsten erreichen wollen.
Die nächste EuroPerio11 findet vom 14. bis 17. Mai 2025 in Wien statt.



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