Anzeige
READING

Interdentalreinigung wird oft vernachlässigt

Anzeige
Deutsche greifen selten zu Zahnseide und Co.

Interdentalreinigung wird oft vernachlässigt

© SolStock/istockpoto

Nach Schätzungen leiden etwa 80 Prozent aller Deutschen über 30 Jahre an einer entzündlichen Zahnfleischerkrankung – nach Expertenmeinung auch verursacht durch mangelnde Plaqueentfernung zwischen den Zähnen, die im Extremfall sogar zum Zahnverlust führen kann. Denn in den Interdentalräumen befinden bis zu 40 Prozent der schädlichen Plaque. Beim normalen Putzen mit der Zahnbürste werden die Zahnzwischenräume jedoch nicht erreicht und so kann der dort befindliche Plaque leicht Karies oder Parodontitis auslösen.

Es gibt zahlreiche Mundpflegeprodukte speziell zur Reinigung der Zahnzwischenräume: Zahnseide, Interdentalbürsten, Zahnstocher und spezielle Aufsätze für Elektrozahnbürsten können angewendet werden. Unterentwickelt ist hingegen noch das Bewusstsein zur regelmäßigen Benutzung dieser Hilfsmittel: Der jährliche Verbrauch von Zahnseide in Deutschland liegt einer Untersuchung vor einigen Jahren zufolge durchschnittlich gerade einmal bei 3 Metern pro Person, in den USA ist er dagegen fast 5-mal so hoch. Trotz aller Aufklärungsbemühungen wird Zahnseide hierzu Lande also nur von einer kleinen Minderheit täglich benutzt.

Dabei empfehlen Zahnärzte mindestens alle zwei Tage die Zahnzwischenräume zu pflegen und verweisen auf die Wichtigkeit der Plaqueentfernung zwischen den Zähnen insbesondere zum Schutz des Zahnhalteapparates. Zur Pflege der Interdentalräume stehen vielfältige Hilfsmittel zur Verfügung.

Zahnseide

Zahnseide besteht aus einem Bündel von miteinander verdrillten oder verwebten Einzelfasern oder aus einer gefalteten Membran. Viele Zahnseiden sind zusätzlich beschichtet – zum Beispiel mit Wachs, das die Gleitfähigkeit erhöht und somit die Anwendung vereinfacht, mit Menthol für einen frischen Geschmack oder sogar mit bestimmten Substanzen, die einen zusätzlichen medizinischen Effekt erzielen.

Reinigungsbänder (Zahnseiden-„Tapes“)

Besonders elastische Zahnseiden-Ausführungen passen sich durch Spannen selbst ganz engen Zahnzwischenräumen an. Speziell für Brücken, kieferorthopädische Apparaturen, Implantate und breite Zahnzwischenräume empfehlen sich wiederum Ausführungen mit flauschigem Mittelteil und verstärktem Anfang als Einfädelhilfe.

Zahnseidenhalter

Die Zahnseide wird in einen V- oder U-förmigen Kunststoffhalter gespannt, wodurch sich der Anwender mehr auf den eigentlichen Reinigungsprozess als auf das Festhalten der Zahnseide konzentrieren kann. Bestimmte Haltevorrichtungen spannen die Zahnseide so ein, dass mit ihrer Hilfe auch die Reinigung der Zahnzwischenräume im hinteren Backenzahnbereich ermöglicht wird.

Interdentalbürstchen

Interdentalbürsten eignen sich ebenfalls zur Reinigung von Zahnzwischenräumen und versteckten Regionen im Mundraum – insbesondere, wenn Brackets, Brücken, Kronen und Implantate getragen werden. An ihrer Spitze weisen sie filigrane Steckbürstchen auf und bestehen in der Regel aus spiralförmig angeordneten Borsten mit Kunststoffbeschichtung, die in einem verdrillten Zentraldraht fixiert sind. Die Bürsten werden in verschiedenen Stärken angeboten und sind vielfach auch auswechselbar.

Aufsteckbürsten und Aufsätze für Elektrozahnbürsten

Spezielle Aufsätze eignen sich ebenfalls speziell zur Reinigung der Zahnzwischenräume. Eine Variante mit 4 Borstenbüscheln, die in der Mitte des Bürstenkopfes zusammenlaufen, ermöglicht nicht nur die tiefe Reinigung zwischen den Zähnen, sondern speziell auch und unter Brücken, Kronen und Implantaten. Ein so genannter Interdental-Aufsatz (Interdental-„Pick“) für die Elektrozahnbürsten dient ebenfalls der Pflege der Zahnzwischenräume, entfernt Plaque und Speisereste.

Der gute alte Zahnstocher

Bei der Interdentalpflege hat der Zahnstocher trotz allem nicht ausgedient. In vielen Ländern, z.B. Skandinaviens, ist nach wie vor die Verwendung von Zahnstochern (Interdentalhölzern) ein beliebtes Mittel zur Mundpflege. Anatomisch geformt und aus splitterfreiem Holz gefertigt, weisen dabei bestimmte Ausführungen zusätzlich einen erfrischenden Mintgeschmack auf.

Quelle: Medical Press



Ähnliche Artikel

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich stimme den Allgemeinen Nutzungsbedingungen sowie Datenschutzbestimmungen zu, die ich hier eingesehen habe. *